2009/03/20

Abschied

Der Rueckflug ist quasi wie ein Wasserfall ueber mir zusammengebrochen: innerhalb weniger Stunden hat sich entschieden, dass ich nach Hause zurueckkehre. Der fast 10-stuendige Aufenthalt in Sydney muss genuegen, mir einen Eindruck zu geben und ich bin mir recht sicher: ich haette es geliebt! Nun habe ich doch noch die 20 $ bezahlt und einen Train zum Circular Quay genommen und eine einige Blicke auf die beruehmte Oper und die Harbour Bridge geworfen. Jetzt sitze ich potentiell das letzte Mal unter der australischen Sonne und sehe, dass ich einen grossen Teil des Landes verpasst habe. Abschiedsgefuehl. Ein bisschen wie Weinen, auch wenn es natuerlich neue Freuden geben wird. Wie mit allen Dingen, die zu Ende gehen, merke ich wieder erst jetzt, wie grossartig es war - ja, war - hier zu sein. Sicher bin ich durch Hoehen und Tiefen gegangen, das gehoert zum normalen Leben. Anders war nur, dass meine Moeglichkeit die Dinge zu teilen eingeschraenkt war. Das macht irgendwie befangen aber auch freier. Shopping? Was bringt man mit? Ich habe keine Muscheln gesammelt und jetzt das letzte Geld zu verschleudern ist ebenfalls sinnlos. Und wie am Ende des Lebens, so kann ich letztlich auch von hier nicht viel mitnehmen. Klar, Erinnerungen. Sie werden genauso verblassen wie Fruehere. In den Geschichten die ich erzaehlen werde, werden Punkte leuchten die doch nur Ausschnitte sind und mit den Jahren immer groesser und groesser und schliesslich langweilig werden. Jetzt weiss ich, dass ich es getan habe: ich habe meine irrationalen Aengste ueberwunden und mir und der ganzen Welt gezeigt, dass ich es tun kann, freilich immer mit der Sicherheit der Rueckkehr. Und ich hatte Hilfe! Menschen, die sich um meinen Scheiss gekuemmert haben, Menschen, die gehofft und geglaubt haben. Allein waere es nicht gegangen und so ist eine wichtige Erfahrung, dass ich nicht allein leben kann und auch nicht muss. Ich empfinde viel Dankbarkeit fuer diesen Ausflug und gegenueber den Menschen, die mir hier wie dort zur Seite standen, Jetzt muss ich zurueck, zurueck in die kleine Welt aus Routine, Verpflichtung, Arbeit und Aufgabe. Aber ich habe einen neuen Antrieb: wenn es erst einmal ging, geht es auch wieder! - Und: Anders! Allein sein muss ich wohl erst mal nicht mehr ueben. Und ich weiss nun, dass es Dinge gibt, fuer die es sich wirklich lohnt, Geld auszugeben! Beim naechsten Mal nur noch mein eigenes.

Danke.

2009/03/16

Wochenendtripp

Dieses Wochenende habe ich zum ersten Mal in einem für einige Tage gemieteten Sharehouse verbracht. Gelegen in Dunsborough mit Blick auf den lokalen Golfplatz sind wir am Samstag hingefahren: Christian, Adam, Armond (Franzose, Mate von Adam) und ich und haben dort Leron und Jurien (beste Mates von Adam) sowie zwei französische Girlis getroffen. Mein Van musste die Strecke zurücklegen, da Adam in seinem tiefergelegten BMW M3 und den nicht zugelassenen Breitreifen nur den Beifahrersitz benutzen kann. Dort angekommen habe ich gleich noch einige Zeit Fahrer gespielt, weil nun einfach mal 8 Leute in mein hübsches braunes Gefährt passsen...

Ich habe ja keine Erfahrung, wie das normalerweise abzulaufen hat, aber eigentlich ist es wohl üblich, dass die Bude recht nobel ist (hat wohl 500 $ für 2 Nächte gekostet, aber ich durfte frei dabei sein, weil ich gerade so arm bin) und dass man dann halt sinnlos viel Alkohol trinkt, was ich zumindest eine Nacht auch getan habe. Schön ist, dass niemand auch nur annähernd Deutsch versteht, so dass ich mit Christian regelmäßig ungehemmten Erfahrungsaustausch halten konnte.

Im weiteren Verlauf des Abends wurde ich als überaus lustig wahrgenommen, habe mir beim 'Kampf' mit Adam einige Schrammen zugezogen und er hätte mir beinahe den Arm gebrochen. Das entsprechende Foto (mich in Verliererpose) hat Adams Tag mehrfach gerettet und ich bin recht froh, dass ich nicht versehentlich sein Ego geköpft habe, dann wäre wahrscheinlich die ganze Steroidluft aus den Bizepzen geflossen... Naja, zur Krönung des Abends habe ich dann einfach vom Balkon gepinkelt, da es in der zweiten Etage keine Toilette gab und mich damit wohl für immer in die Erinnerung der Leute geschlichen. Und da es völlig normal ist, sich in einem gemieteten Haus völlig absurd zu verhalten, ist mir das alles noch nicht mal peinlich! (Oder wie die Aussis sagen würden: I don't care!)

Natürlich haben wir auch Zeit am Strand verbracht, allerdings erst am zweiten Tag und da niemand irgendwelche Kopfschmerztabletten dabei hatte musste ich wohl oder übel aushalten, dass ich mich recht mies gefühlt habe. Der zweite Strandgang war dann schon besser, das war gegen Sonnenuntergang.

(Alle die das jetzt mit Stirnrunzeln gelesen haben und im letzten Absatz wissend mit dem Kopf genickt haben sollten nicht länger drüber nachdenken, sondern einfach lachen. Dann haben sie nämlich bereits den höchsten Punkt der durchschnittlichen Wochenendkommunikation erreicht, alles andere bewegte sich überdeutlich unter jeglicher Form von Linie...) ((Aber eigentlich bin ich gar nicht erlaubt, irgendwelche kritischen Dinge über Leute zu sagen, die mir aktuell eine Bleibe geben und mit Kritik nicht umgehen können und nebenbei bemerkt auch nicht in der Lage sind, einen ca. 8 Monate alten Pitbull zu bedienen, der bislang glücklicherweise die Kraft seiner Kiefer noch nicht entdeckt hat))

Anyway! Die dummen Deutschen haben einen Großteil des angefallenen Dreckes beräumt, Christian hat fleißig gegrillt und Kaffee gemacht und ich denke, dass wir einen recht angenehmen Eindruck hinterlassen haben. Heute am frühen Abend sind wir wieder in Perth gelandet und mein Auto macht beim Bremsen ein seltsames Geräusch, was mir hoffentlich nicht den Verkaufspreis mindert, den ich am liebsten gestern schon in der Tasche hätte. Vielleicht ja schon morgen! - Da geht es nämlich dann richtig los!

2009/03/13

Perth to Perth (inkl. Fotos)

Gestern Abend sind Christian und ich wieder in Perth gelandet. Unser kleiner Tripp fuehrte uns von Perth ueber Coolgardie nach Kalgoorlie-Boulder, Esperance, RockWaves zurueck nach Perth.

Die erste Nacht haben wir 'by the way' auf einem Parkplatz verbracht. Coolgardie hat nicht mehr viel zu bieten. Von der einstigen groessten Minenstadt Westaustraliens sind noch 1/10 Einwohner uebrig geblieben, ca. 1200 Leute. Wir haben dort auch nur die Mittagssonne vorueberziehen lassen und etwas relaxt und richtig guten Kaffee im Roadhouse fuer kleines Geld bekommen. Abends ging es weiter nach Kalgoorlie, wo wir einen guten Campingplatz gefunden haben. Leider hatten wir weder Kruemelkaffee noch Topf oder aehnliches mit, so dass es auf der ganzen Reise nur Kaffee aus Cafes gab. Kalgoorlie ist die Topadresse fuer australischen Goldabbau. Da ist mal eben ein Loch in der Erde (genannt Super-Pit), 800 Meter lang, 1300 Meter breit und ziemlich tief, in dem viele riesige LKWs und Bagger wie auf einem Spielzeugbrett ihre Arbeit verrichten. Daneben gab es noch ein nettes Museum und am ersten Abend eine nette Band in einem netten Pub.

Weiter ging es nach Esperance, wo wir (fuer mich zum zweiten Mal) im La Grande National Park 2 Naechte verbracht haben. Wieder einen der schoensten Straende besucht, die ich in Aussiland gesehen habe. Auch der Ranger war wieder zu finden (vgl. Bild irgendwann frueher). Das Leben dort ist relaxt!

Dann sind wir durchgefahren zu den WaveRocks, die irgendwo ca. 550 km vor Perth liegen, haben dort eine kleine Runde gedreht und uns dann einen Rastplatz gesucht, wo wir sogar ein kleines Lagerfeuer gemacht und ein, zwei Bier genossen haben. Dann ging es zurueck nach Perth.

Heute stand Autoputzen auf dem Programm und weil es so schoen ist, haben wir auch gleich noch das Auto von Adams Mutti mitgeputzt. Aber eigentlich ist das in der Sonne gar nicht moeglich: so schnell wie man das Wasser draufhaut ist es auch wieder weg. Jetzt geht fuer mich der ernst des Autoverkaufes los, ich hoffe das geht gut ueber die Buehne. Adam ist nach wie vor ein Unruhegeist, jetzt ist der Wochenendplan, der urspruenglich Rottenest-Island hiess auf irgendein Sharehouse suedlich von Bunbury umgeswitcht worden, mal sehen ob ich dabei bin. Die Mutti ist weiterhin sehr lieb und ich habe die ganze Zeit etwas Sorge, dass ich den Leuten auf die Nerven falle, vor allem der Mutter, deren Haus das ja ist, in das Adam so sorgenfrei eingeladen hat. Aber wenn das Auto weggeht, gehe ich ja auch schnell weg!

Ansonsten habe ich immer noch gelegentlich das Gefuehl, etwas hier festzusitzen, aber das laesst sich ja momentan auch nicht aendern. Insgesamt fuehle ich mich eigentlich gut.

Und zur Feier des Tages gibt es mal noch einige Fotos von Christians Camera.

2009/03/05

Arriving Perth, meet Christian and Adam

Bin nach eingehender Verabschiedung aus Dongara abgereist und in Perth angekommen. Christian ist puenktlich gelandet und wider erwarten ist ein voellig mueder Adam auch am Airport aufgetaucht. Da es halb eins war, als wir den Flughafen verlassen haben ist an diesem Tag natuerlich nicht mehr viel passiert. Wir sind zu Adam gefahren, wo wir ein wenig gequatscht haben und dann war schnell Pustekuchen. Christian war, nachdem er den ganzen Flug verschlafen hatte, natuerlich nicht uebermaessig muede, so dass wir noch einige Stunden mit reden verbrachten bevor wir schliesslich die Nachtruhe eingelaeutet haben. Wir teilen uns gerade das Bett und es ist tatsaechlich mehr Platz als seinerzeit, wo ich mit Lisa und Frank im Van gepennt habe. Adam ist nach wie vor sehr busy, er ist aber auch nicht der Typ fuer grosse Bestaendigkeiten. Gestern haben wir den Hundestrand aufgesucht (schon etwas dekadent, einen ca. 8 km langen Strandabschnitt als Hundebereich zu deklarieren, aber wenn man Strand im Ueberfluss hat...), haben einen fast windstillen, nicht zu heissen Tag gehabt und haben einen netten Strandwalk hingelegt. Abends waren wir dann in einem Stadtteil, der sehr nett war, etwas hipp, der "jugendliche" Teil von Perth, wo wir in einem riesigen Cafe mit Ikea-Ausstattung einen nicht ganz so schlechten Latte getrunken haben und Adam seine derzeit als Zielobjekt markierte Franzoesin beschnurrt hat. Vorher waren wir mit einigen abgeranzt, aber nett wirkenden Mates von Adam beim Vietnamesen gewesen, ziemlich leckeres Essen. Naja, quatschen, gucken und etwas rumlaufen/-fahren, viel mehr ist grade nicht los, aber ist ja auch mal nett, alles etwas relaxt angehen zu lassen. Mit Christian will ich demnaechst eine Tour machen, ich hoffe es wird Kalgoorlie, weil ich da ja noch nicht war. Danach kommt dann der Autoverkauf, ueber den ich schon eine ganze Weile spreche. Ist nicht zu schlecht hier, aber ich freue mich auch, dann erst mal wieder abhauen zu koennen. Fuer heute stehen einige organisatorische Sachen auf Christians Plan, dann lassen wir uns einmal mehr ueberraschen, was der Tag so bringt.

2009/02/27

Dongara und ein Ende in Sicht

Am Mittwoch habe ich einen Tag Off genommen und bin endlich mal wieder nach Geraldton gefahren. Das war recht nett, da ich im Foreshore Backpackers an der Rezeption gleich Lars und Sebi wiedergetroffen habe, die beiden Zimmerleute aus Koelln. Mit Muehe und Not haben die beiden noch ein Bett ergattert und ihre Einladung zum Abendessen im Haus von Rachels Eltern wurde prompt auf mich ausgedehnt.

Rachel ist eine Frau in meinem Alter, die in Melbourne einen gut bezahlten Job an den Nagel gehaengt um in der Naehe ihrer Eltern zu sein und wohnt jetzt erst einmal in deren Haus. Ich konnte noch immer nicht herausfinden, warum sie weggegangen ist aus Melbourne, was sie ziemlich vermisst, aber sie scheint sich langsam zu arrangieren. Die ZImmermaenner haben sie kennen gelernt, weil sie mit Jon, ihrem Vater zusammengearbeitet haben. Die Mutter, Carol, habe ich bei der letzten Lasagne getroffen, die Rachel anlaesslich des Abschieds von Lars und Sebi nach Queensland gemacht hat, die beiden hatten dort einen Job und sind, wie gesagt, am gleichen Tag zurueck nach Gero gekommen wie ich. Rachel selbst hatte schon ein Treffen mit einigen Leuten vereinbart, so dass sie nicht beim Abendessen dabei war, aber ihren Vater kannte ich auch schon, er hatte mir damals gezeigt, wo ich nach einem Job fragen koennte, den ich dann ja nicht bekommen habe.

Es war ein leckeres Barbie mit allem drum und dran und die Leute sind wirklich unglaublich freundlich. Wir waren zeitig zurueck im Hostel und haben dort ganz schoen viel Bier getrunken, was nach ueber zwei Wochen Abstinenz erlaubt sein muss. Mit einigen Estoniern haben wir schoen ueber Europa- und die Weltpolitik sowie, logisch, ueber die Finanzmarktkrise gesprochen, die hier auch in jedermanns (halbwegs gebildeten) Mund ist. War wirklich nett, nur dass es etwas Regen hatte und ich zum ersten Mal seit Wochen wieder die Strickjacke aus dem Auto kramen musste, weil kalt (ist wohl sowas wie eine Heimkommvorbereitung).

Am Donnerstag bin ich zurueck nach Dongara gekommen und habe nichts mehr gemacht, ausser mir Kaffee und Abendessen schmecken lassen. Freitag, der gerade vorbei ist, war ein belebter Tag: waehrend Denise eine Enjoparty (Lappen, Wischmobs und so 'n Zeug aus Austria) gemacht hat und Graham auf den Golfplatz gefluechtet ist vor den Horden kaufsuechtiger Hausfrauen, habe ich zum wiederholten Mal die Decke geschliffen und wieder neue Schwachstellen gefunden. Nachmittags haben wir dann die Deckenecken angebracht und insgesamt haben 5 willige Wwoofer nach einem Platz gefragt. Damit, und dass Denise am Montag Geburtstag hat (meine Mama uebrigens am Dienstag) und das Zimmer jetzt von zwei ihrer drei Toechter bewohnt wird, faellt jede Last, die Sache zu Ende zu bringen, von mir ab und ich sehe einem entspannten familiaeren Wochenende entgegen. Das wird dann auch das letzte hier sein, da ich am Dienstag nach Perth fahren werde um den Christian auf Deutsch zu begruessen.

Anschliessend sehe ich der Heimreise entgegen. Wie ich herausgefunden habe, kann ich zwar das Datum, nicht jedoch den Abflughafen umbuchen, so dass ich mich darauf einstelle, doch noch eine Woche Sydney zu haben, was hoffentlich nicht das schlechteste ist. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, mir jetzt doch noch mal eine billige Camera zu kaufen, allerdings ist das abhaengig vom Auto-Verkaufserloess. Mal sehen.

Inzwischen bin ich mir recht klar darueber, dass ich mich nicht mehr grossartig als Traveler fuehle und davon eigentlich auch die Schnauze voll habe. Ich habe keine Lust mehr auf massenhaft Leute, auf die gleichen Gespraechseroeffnungen, auf jedes Mal Klobrille putzen wenn man mal muss und solchen Scheiss. Naja, mal gucken. Ein bisschen fuehle ich mich schon stuck hier in Oz, aber was solls.

2009/02/24

Text for a Song

... und obwohl ich nie allein bin
bin doch ich es, der entscheidungen trifft
doch wovon sind sie abhaengig und mithin,
wer traegt die konsequenzen, wo es mich hinwirft.

klar, ich bin bereit alles auszuhalten
doch nur unter jammern und wehklagen
kann ich es, der ich nie allein bin.

ich, der ich nie allein bin
spuere den schmerz der verlassenheit
doch ich war es, der verlies in
einer stunde der mitlleren geborgenheit.

klar, ich bin bereit die last zu tragen
doch nur unter jammern und wehklagen
kann ich es, der ich nie allein bin.

du und ich, nie allein in
der schere des vergessens
sie rafft alle uns dahin
gemaess eigenen ermessens.

klar, bin ich der, der alles traegt
doch nur unter jammern und wehklagen
kann ich es, der ich doch allein bin.

2009/02/23

Dongara (again)

Ich melde mich wiedereinmal aus Dongara, wo ich mich noch immer aufhalte. Bislang habe ich es noch nicht geschafft, nach Geraldton zu fahren; den einen Versuch, den ich gestartet hatte, musste ich canceln, da ich nach schwerer, schwerer Arbeit einfach breit war und den nachmittag mehr oder weniger schlafend zugebracht habe.

Denise und Graham Campbell, Bewohner der Campbell-Residenz und meine wwoofing-Eltern geniessen meine Anwesenheit. Leider sind sie beide durch gelegentliche Erschoepfungen manchmal nicht in der Lage, zu arbeiten. Also arbeite ich allein, was aber ganz angenehm ist, da ich dabei meine Musik hoeren kann. Zu tun ist das selbe, was ich schon in Rodewisch mitgemacht habe: Trockenbau. Nachdem wir neue Deckenbalken eingezogen haben, die eigentlich alte sind, die Ewigkeiten draussen herum lagen und natuerlich krumm und schief sind, haben wir metallene Stuetzstreben eingezogen, um die Gipskartonplatten halbwegs gerade zu fixieren. Das Arbeitstempo ist moerderisch gewesen - im Sinne von zu Tode langweilen. Charlie, ca. 53 Jahre, Zimmermann, und sein Gehilfe Georg, 70 Jahre verbrachten immer wieder Zeit mit Quatschen und Diskutieren und Smokos (Zigarettenpausen), Ueberlegungen welchen Teil der Gipskartonplatte man nun abschneiden muss usw. Graham ist dennoch ganz schoen ins Schwitzen gekommen und da er Z.n. zwei Herzinfarkten ist, habe ich gelegentlich eine weitere Kaffeepause initiiert, damit er sich etwas erholen kann. Die letzten drei Tage habe ich dann, wie gesagt, allein auf der Leiter zugebracht und Spachtelmasse in die Fugen geballert. Allerdings ist das noch nicht fertig, erneutes Schleifen und erneutes Spachteln steht an. Heute war Malcom, ein ca. 55jaehriger Elektriker hier und auf der Suche nach Kabeln und deren Ursprung haben wir wieder etliche Stunden vertroedelt. Natuerlich kann es mir am Ende egal sein, aber wenn man schon mal anfaengt zu arbeiten, ist es ja auch schoen, wenn man irgendwann fertig wird.

Ein Ausflug zum Bowlen, der australischen Version, war ziemlich interessant, ist erheblich anders als man es in Deutschland kennt, und ist natuerlich, wie im Prinzip jede Freizeitaktivitaet, mit Alkohol verbunden. Charlie und George haben ganz schoen zugeschlagen, wobei der unglaublich fitte 70jaehrige nach sieben Bier noch nicht den Hauch von Betrunkenheit gezeigt hat. Zugegeben, die Biere sind hier etwas kleiner, so um die 375 ml, aber immerhin.

Wie schon gesagt, ich denke, die Beiden sind ganz happy, dass ich hier bin. Und nachdem Hwang am Donnerstag abgehauen ist, habe ich das ganze Zimmer fuer mich allein. Am Wochenende habe ich dann die ersten vier 'Harry Potter'-Filme gesehen, der letzte ist leider nicht im Hause vorhanden. Ansonsten mache ich gerade nicht viel, die Hitze ist auch teilweise unausstehlich, und eigentlich geht es mir damit im Moment recht gut.

Inzwischen freue ich mich schon etwas, dann wieder zurueck in Deutschland zu sein und meine Leute zu sehen, andererseits sind die Temperaturen doch etwas abschreckend. Naja, wir werden sehen. Gruss.

2009/02/15

Dongara (second stay)

Nachdem ich in der Naehe von Perth einen guten Campingplatz for free gefunden hatte und dort drei Naechte verbracht hatte, eine davon sogar mit anderen Oz-Reisenden, die Tage am Strand und beim Schnorcheln genossen habe, musste ich Kontakt zu Adam aufnehmen, weil die liebe Katja meine neue Kreditkarte dorthin geschickt hatte. Ich konnte zwei Naechte in dem Bett zubringen, in dem Christian (Katjas Bruder) wohl in Zukunft ganz oft schlafen wird und hatte die Einladung noch einige Tage zu bleiben. Adam ist ein netter Typ, der sehr integrativ seinen Freundeskreis vorgestellt hat. Das Haus ist chick und der Flatscreen ist bislang der groesste den ich in einer Privatbude gesehen habe. Ich habe die Einladung zu bleiben sozusagen aufgeschoben fuer spaeter und als Gegenleistung fuer die Uebernachtungen einen riesigen Topf Chickensuppe gemacht: alles gesund, kurz gegart, natuerlicher Fond aus den Huehnern (ja, es waren zwei!) und ich glaube den Leuten sogar, dass es geschmeckt hat.

Dann bin ich aufgebrochen, erneut nach Geraldton, wo ich dachte noch zwei Wochen sozusagen Urlaub zu machen, bevor der Christian hier aufschlaegt und wir evtl. noch zusammen irgendwo hinfahren oder auch nicht, hab ihn noch nicht gesprochen. Auf meinem Weg nach Geraldton wollte ich natuerlich einen Besuch in Dongara bei Denise und Graham nicht vermissen, also bin ich auf einen Kaffee vorbeigeschneit. Die Beiden sind dabei das Haus zu renovieren, sprich Dachinnenausbau. Mit Trockenbau kenne ich mich ja aus, jeder weiss das! Also habe ich die Einladung, eine Weile zu bleiben angenommen und kann wieder mal etwas sinnvolles tun und mit netten Menschen sein. Ein anderer Woofer, Hwang aus Southkorea, ist schon acht Monate im Land, hat aber ganz schoene Schwierigkeiten, sich zu verstaendigen: das kommt davon, wenn man nur mit Seinesgleichen abhaengt! Nein, er lernt recht schnell und ist ein lieber Typ. Heute abend kommt auch noch Rachel aus Geraldton vorbei, ich freue mich, wieder ein bekanntes Gesicht zu treffen.

Was meinen Aufenthalt in diesem Laendle betrifft, so bin ich inzwischen sicher, dass er vorzeitig zu Ende sein wird. Das bietet mir die Chance, noch etwas Geld zurueck nach Deutschland zu transportieren und dort nicht sofort von der Sozialhilfe leben zu muessen, ausserdem bin ich voller Elan, neue Ziele zu erreichen. Was gleichzeitig heisst, dass ich der Charite nun doch den Ruecken zeigen werde, ich bitte um Zusendung der darueber vergossenen Traenen an meine noch mitzuteilende neue Adresse. Ich freue mich schon ganz schoen dolle darauf, die Menschen wiederzusehen, mit denen ich in den letzten Jahren viel oder auch nicht so viel Zeit verbracht habe, aber einen knappen Monat Geduld muss ich mir da schon noch erbitten.

Ich habe auch das Gouvernement for Migration and Immigration in Perth aufgesucht, nur um zu erfahren, dass es eigentlich unglaublich easy ist, als Krankenschwester einen richtig gut bezahlten Job mit entsprechender Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Allerdings muesste ich dafuer einen Englishtest bestehen, was nicht so extrem schwer sein kann (...) und meine ganzen Dokumente vorlegen, was etwas schwieriger ist. Insgesamt kann dieser Prozess in knapp 3 Wochen erledigt sein, dann waere ich aber gezwungen, mindestens drei Monate hier zu arbeiten, eine Woche davon um die ganzen Uebersetzungskosten (ca. 800 Euro) wieder reinzukriegen. (Na, Krankenschwestern, klingelts im Hinterstuebchen? 1600 Bucks per Week macht 6400 AussiDollar per month was umgekehrt ca. 3000 Euro vor und ca. 2200 Euro nach allen Kosten wie Tax und Insurance sind. Da sehe ich schon manch qualifizierte Intensivkraft heimlich nachts nach Fluegen gucken und ausrechnen, dass man fuer den Einwegflug und die Uebersetzungen halt zwei Wochen arbeiten muss, etwas Englisch nat. vorausgesetzt...)

Was das Wetter betrifft, so kann ich mich nicht beklagen. Hier etwas weiter suedlich haben wir jetzt angenehme Deutschland-Hochsommer-Temperaturen ohne irgendwelche groesseren Braende, allerdings auch ohne irgendwelche Niederschlaege und die "Chance of Shower", die in Deutschland niemand als Chance bezeichnen wuerde, hat sich dann doch als Nichtregen geaeussert. Dabei stoehnen die Leute: die Natur braucht Regen (und der Trinkwassertank im Hof auch!)

Nun, ich hoffe, dass ich die restliche Zeit noch mal richtig geniessen kann, die Ostkueste, die ich diesmal auslasse, beschert mir einen guten Grund, spaeter noch mal wieder zu kommen und vielleicht muss ich ja dann nicht allein reisen. Alle weiteren Zukunftsplaene werden nur im engen Kreis besprochen, ich wollte ja aufhoeren, grosse Plaene zu verkuenden.

Noch ein kleiner Nachtrag zu Perth: ist keine sooo schlechte Stadt. Jetzt, wo ich einige Tage dort verbracht habe und dank Adam auch einige Leute und Plaetze kennen gelernt habe, denke ich, dass man da schon eine gute Zeit haben kann. Die ganze Stadt hat den direkten Westzugang zum Beach, was geradezu phantastisch ist! Naja, man muss die Dinge halt etwas kennen, bevor man harte Urteile faellen kann.

Jetzt wird es Zeit fuer einen Kaffee! Kuesschen nach D!

2009/02/10

Heute: Frustrationsabbau und Kurzstatus


  • Fliegen: Inzwischen habe ich mich daran gewoehnt, dass alle Leute, nicht nur ich, dauernd mit der Hand vor ihrem Gesicht herumwedeln um die Billiarden von Fliegen zu verscheuchen, was freilich voellig sinnlos ist, aber auch eine gewisse koerperliche Fittnes verlangt und erhaelt. Postiv ist, dass man nicht dauernd gezwungen ist, ueber das Wetter zu stoehnen, sondern gleich ein zweites beklagenswertes Thema zur Verfuegung steht. Ich glaube, das einzige, was noch mehr vorkommt in diesem Land als Fliegen sind unterschiedlich grosse Ameisen.


  • Waesche: Mir fehlt natuerlich der internationale Vergleich; klar ist jedoch, dass man Waesche vorwiegend waescht, um fuer einige Stunden den Geruch von Staub zu vertreiben. Waschen ist weder dafuer gedacht Waesche sauber zu kriegen, noch sie zu schonen. Ich bin inzwischen ueberzeugt davon, dass die Waschmaschinenhersteller von Chinesen bestochen sind, damit die Klamotten moeglichst zuegig kaputt gehen oder halt haesslich sind und die dann mehr von ihrem billigen Krempel auf den australischen Markt werfen koennen. Aber denen schlage ich ein Schnaeppchen: ich kuemmere mich einfach einen Dreck darum, wie ich hier herumlaufe und ein Shirt ausspuelen kann ich auch unter der Dusche.


  • Reisebegleitung (inzwischen getrennt): Meine aus der franzoesischen Schweiz stammende 40jaehrige Mitreisende (die letzten 12 Tage zusammen unterwegs) liebt ganz besonders das Wort 'amazing'. sie hat ja recht, unterwegs gab es einige Dinge zu sehen, die wirklich grossartig waren. Was allerdings wirklich nervig ist, ist der Ausdruck "ahhhmeihhhsinng" mit diesem unvergleichlichen franzoesischem Akzent, der mir das Gehirn in seine einzelnen Zellen zerlegt was im Laufe der Tage zu mehrfacher unterschwelliger Aggression bei mir gefuehrt hat (insbesondere geaeussert in Form 'kuenslicher' Missverstaendnisse). Es gibt weitere Woerter, die mir einfach ueber geworden sind: "sooo ot" (ja, nach einigen Tagen im Outback mit Temperaturen ueber 40 oder 45 Grad, wobei jeden Tag dasselbe vorliegt, weiss ich dass es verdammt hot ist! Man muss das nicht 30 mal am Tag erwaehnen!!), und dann noch der sprachlich nicht auszumachende Unterschied zwischen 'worse' und 'worth', wobei beide Woerter mehrfach taeglich zum normalen Sprachgebrauch gehoerten. Zumindest ist das jetzt vorbei und ich bin mir sicher, dass sie mindestens genauso angeoedet war von mir wie umgekehrt.


  • Ich hoere an dieser Stelle auf, lasse die Liste aber offen, um sie gegebenenfalls aufzufuellen.


Was meine eigene Postition betrifft bin ich nun zurueck in Perth. Nichts mit WA verlassen, stattdessen haben wir die Inlandroute, den Greath Northern Highway, kurz vor Port Hedland im Norden genommen, haben auf halber Strecke den Karijini National Park besucht, wo ich natuerlich eine ausgepraegte Schuerfwunde nach Sprung ueber nur ca. 2/3 des rutschigen Bachbettes geerntet habe. In Tom Price gab es einen netten Caravan Park und eine Mining Tour, noch eine Roadhouse-Uebernachtung und so weiter und so fort.

Jetzt stehe ich hier und bin zum einen in der Postition, meine Karre wieder verkaufen zu wollen/muessen, bin etwas Travelmuede und weiss auch nicht so richtig, was ich mit mir jetzt anstellen soll. Perth finde ich nicht so toll. Es fuehlt sich etwa so an wie Chemnitz oder Leipzig, was die 'busyhaftigkeit' betrifft, hat aber 1.4 Mio Leute (steht glaube schon weiter unten), aber nach 5.000 km die erste Verkehrsampel zu sehen, und die Menge an Autos, hat mich schon erst mal ganz schoen in Stress versetzt. Eigentlich habe ich fuer den Moment wirklich genug! Mal gucken, was noch geht, ich habe keinen richtigen Platz, wo ich bleibe momentan und auch keine Idee wofuer und wie lange.

2009/02/01

am ende des tages

ist der tag noch nicht ganz zu ende, schliesslich bin ich ja lediglich acht stunden voraus. momentan geht es mir eher nicht so gut. einige hilfreiche anrufe haben mich dezent aufgerichtet, aber insgesamt geht mir das grad ganz schoen an die nerven. obwohl ich mich ja gern zurueckziehe und mein eigenes ding mache ist das grad schon ganz schoen viel eigenes ding. ich haenge hier herum, vermisse p., freunde, normalen lifestyle und eigentlich denke ich akut darueber nach, das land zu verlassen und mich zurueck nach deutschland zu retten. ich kann nicht sicher sagen, woran es liegt. moeglicherweise erschrecken mich nun doch die entfernungen die vor mir liegen. wenn ich an die ostkueste will, und das ist mein weg, dann habe ich noch gute 3500 kilometer vor mir. dabei ist es inzwischen, wo ich in karratha, also ein gutes stueck noerdlicher als zuvor bin, so heiss, dass ich beginne die aussies zu verstehen, die den ganzen tag im verdunkelten aircon-zimmer zubringen. waehrend der fahrt hilft ein offenes fenster dabei, den heissen wind ins gesicht klatschen zu lassen, die klamotten sind ewig nassgeschwitzt und letzte nacht ist mir benzin aus dem kanister direkt in den schlafsack gelaufen, so dass ich jetzt an einer benzinvergiftung leide (das ist scherzhaft gemeint). ich bin noch nicht entschieden, morgen fahre ich weiter nach port hedland, danach nach broome und dann darwin oder gleich durch nach townsville. ich will schnell aus western australia raus, keine ahnung warum. nebenbei mache ich mir etwas sorgen, dass mir die kohle ausgeht, da steckt dann jetzt doch ganz schoen viel geld in dem auto, auch wenn es fuer deutsche verhaeltnisse recht billig war. es kann aber auch sein, dass mich die verpassten veraenderungen in deutschland zurueckrufen. ach fuck! ich haette diese erfahrung mit jemandem teilen sollen statt jetzt hier allein zu sein. aber vielleicht ist das ja die uebung, die ich hier eigentlich haben wollte: allein im outback sitzen und heulen und nun habe ich muffensausen, dass es soweit kommt. we'll see what happens. but this time is a real bad time for me!

2009/01/27

Leaving Geraldton

Nun ist es gekommen wie ich es zwar nicht gehofft, insgeheim aber doch erwartet hatte: kein Job fuer Kai in Geraldton. Das heisst zwangslaeufig: weiterziehen. Ist zwar schade, da ich im Moment gar keine grosse Lust habe, mich auf die Strasse zu begeben, aber am Ende unvermeidlich und ein Job hier waere ja auch nur ein Aufschub gewesen. Nachdem ich mich heute an der einzigen mir bekannten Stelle fuer den Job vorgestellt hatte und dort angeblich keine zu vergeben sind, macht es einfach keinen Sinn mehr, noch hier zu bleiben. Grob geschaetzt liegen auf der Kuestenroute 3750 km bis Darwin vor mir. Einige Abstecher unterwegs sind obligat. So plane ich Stopps in 'Coral Bay', 'Exmouth', 'Karratha", 'Port Hedland', 'Broome', 'Kununurra' und dann habe ich es schon fast. Vielleicht bekomme ich unterwegs noch die Moeglichkeit irgendwo etwas Kohle aufzutreiben, was nicht schlecht waere! Naja. Momentan sitze ich mit den ueblichen zwei Augen (lachend und weinend) hier aber ich habe noch einiges am Auto zu fixen, bevor ich dann morgen losziehe. Keine Ahnung, wann ich mich das naechste Mal melde und wo ich da bin. Wahrscheinlich habe ich unterwegs ebensowenig Telefon- wie Radioempfang. Wenn ich dann von Darwin Richtung Ostkueste reise, werde ich wohl eine Liftoffer rausgeben, bevor ich mich zu Tode langweile, aber momentan ist hier nichts zu reissen; die Leute wollen entweder hier bleiben oder Richtung Sueden fahren. Naja, solange die Karre mitmacht, ist es nicht zu schlecht.

2009/01/22

Gruss aus Geraldton

Noch sitze ich wieder in Geraldton. Ist ein wirklich nettes kleines Staedtchen 400 km noerdlich von Perth, aber das steht wohl schon irgendwo. Mein Hostel ist richtig nett, ich habe etliche nette Leute getroffen: zwei deutsche Maedels (Lisa und Vera) die Urlaubsvertretung spielen, zwei deutsche Zimmermaenner (Lars und Sibbi) die dringend einen Job brauchen und evtl. nach Perth abreisen muessen, einen weltreisenden Australier aus Queensland (Dan) der gar nicht dumm ist und taeglich zusammen mit einem Franzosen (Frenchy) zum Surfen geht, eine komplette Kiwi-Familie mit zwei kleinen Maedels (Kim, Stefan, Polly, Levy), einige nette Israelis (Namen unbekannt), eine Victorianerin (Anna), ein Brite (Name unbekannt), ein anderer Brite aus Manchester (John) und einige Leute mit kuerzeren Aufenthalten. Man kann den Ort komplett erlaufen aber nachdem ich mir in Perth einen Nissan Nomad Baujahr 1991 und 300.000 km Laufleistung gekauft habe, benutze ich natuerlich den um mich fortzubewegen. Den ersten Ausfall hatte ich auf der Fahrt von Perth nach hier und habe am Strassenrand uebernachten muessen. Am naechsten Tag bin ich von einem netten Typen (Keith, ca. 58 Jahre) gerettet worden und zwei Tage spaeter habe ich mit einem anderen netten Autoelektriker (Bob, ca. 58 Jahre) die Zuendspule gewechselt und mich schoen schmutzig gemacht. War eine tolle Sache! Ich wuerde gern noch eine Weile hier bleiben, aber ich brauche nun einen Job, da ich ja doch recht viel Kohle fuer die Karre ausgegeben habe. Naja, dafuer kann man da richtig bequem drin pennen! Falls sich hier nichts auftut muss ich wohl weiterreisen. Aber vor dem 'Australia Day', der am Montag den 26.01. ist lohnt es kaum. An solchen Feiertagen ist alles geschlossen und man kann auf nichts hoffen... Ich hatte gehofft (wegen meines jugendlichen Aussehens :P) einen Job in der oertlichen Fischfabrik zu bekommen, wo man fuer viel Arbeiten auch viel Geld bekommt, aber die nehmen eine Passportkopie und so wird das wohl nichts. Naja, vielleicht tut sich eine Alternative auf. So weit, so gut. Um noch mal kurz auf das Wetter einzugehen: Abends haben wir momentan so kalten Suedwind, dass man zwar noch mit kurzen Hosen und FlipFlops rumsitzen kann, aber schon eine Strickjacke braucht - brrrrr. Dafuer verwoehnt die Sonne das Herz tagsueber in ausreichendem Masse. Toll sind auch die Wellen, wenn man etwas aus dem Ort rausfaehrt. Es ist nicht moeglich, da allein ins Wasser zu gehen, einfach zu gefaehrlich. Also gehen wir immer als Gruppe und eine halbe, dreiviertel Stunde mit Wellen schwimmen, drunter durchtauchen und versuchen am Ort zu bleiben, also die Stroemung zu ueberwinden kommt einem ordentlichen Ausdauerlauf gleich. Ich merke richtig, wie ich keine Kondition habe... Wenn ich hier bleibe und einen Job habe und ein, zweimal am Tag schwimmen gehe, erkennt ihr mich nicht mehr wieder. Dann bin ich die geile Muskelsau, die ich bei McFit nicht geworden bin...................

2009/01/15

Statusmeldung

Bin noch immer am Leben, wie sollte es anders sein. Bin gestern noch mal nach Perth gefahren und werde wohl morgen zurueck nach Geraldton fahren. Perth ist gar nicht so schlecht. Habe mir heute noch mal einen Ueberblick verschafft und gerade in den Suburbs laesst es sich wahrscheinlich recht gut leben. Momentan ist es so heiss hier, dass ich selbst jetzt, wo es abend ist und die Hitze etwas runterkommt noch immer triefend vor dem PC sitze.

Die Meldung des Tages in Perth: der Flughafen war 3 Stunden gesperrt, weil eine weggeworfene Kippe zu starker Rauchentwicklung gefuerht hat. Alle ganz aufgeregt. Naja, I don't care about that!

Mal sehen, vielleicht bleibe ich noch mal was laenger in Geraldton, habe nette Leute getroffen, sind auch einige Deutsche da, aber ist echt ok. Ansonsten versuche ich gute Laune zu haben und alles was mir den Tag verdunkeln koennte einfach nicht rankommen zu lassen. Haette inzwischen aber schon Lust, mal n paar Leute zu Gesicht zu bekommen. Seltsam - oder?


Zur Feier des Tages lasse ich noch ein kleines Gedicht hier (wahrscheinlich nix geiles oder so - egal!):

Ei ich hab' die Sonn' geseh'n
soll ich mit ihr untergeh'n?
Nein, ich lass mich weitertreiben
nirgendwo zu lange bleiben.
Denn der Plan ist eine Flucht
fort von jener schlimmen Schlucht
die mich immer wieder ruft
und mich doch nicht ganz versucht.
Manchmal - freilich - bleib ich steh'n
- um mir die Augen wund zu reiben,
doch ich hab die Sonn' geseh'n!
- Das wird mir im Herzen bleiben!

2009/01/08

Finished first wwoofing

My first wwoofingweek was a very good experience! I had a beautiful stay at the Campbell-Residence in Dongara and met a lovely couple. Graham is a Grumpy but joking very often. He spend a lot of his day in front of the television, have some breaks to prepare really good meals and sometimes he make some household-dutys. Denise is a wonderful women, loves gardening and giving wwoofers hard work. She was kidding my quite often, but she has a big heart. I learnt a lot English, three new cardgames and spent the most time of the day in front of the house on the terrace which is a lovely shadowy place and read my book, stolen from the hostel in Perth. For sure, every day the terrace needs to be cleaned, because there are many spiders doing a hard work. And in the eavening, when temperature is coming down I don't want to sit in a spiders web or in a spider himself. There are a lot of Red Backs, a spider thats bits hurtfully. I killed a lot of them but they already come back...

I'm leaving this loevly place tomorrow, becouse Denise and Graham going to Perth to visit their daughters (they have three) for a holiday and my way is northwards. I'll spend the weekend in Geraldton and will see what happens next week.

Was ich eigentlich sagen wollte: fuer alle die kein Englisch koennen und fuer alle, die mein Englisch nicht koennen...

Meine erste Woche wwoofing im Haus Campbell war super. Graham ist ein alter Brummbaer, aber witzig. Wenn er nicht gerade vor dem Fernseher sitzt macht er richtig geiles Essen und gelegentlich etwas Haushaltstuff. Denise ist eine richtig Gute, liebt ihren Garten und die Gartenarbeit und es macht ihr gar nichts aus, arme wwoofer mit richtig schwerer Arbeit zum schwitzen zu bringen. Sie hat mich oft geneckt und das Herz am richtigen Fleck. Ich habe ein gutes Stueck Englisch gelernt, drei neue Kartenspiele und habe die meiste Zeit auf der schoenen schattigen Terrasse vor dem Haus verbracht, zusammen mit meinem Buch, was ich im Hostel in Perth gestolen habe. Klar, ich musste die Terrasse jeden Tag sauber machen, viele Spinnen bauen tgl. neue Netze, und wenn es abends kuehler und nat. dunkler wird, wollte ich weder in einem Netz, noch auf einer Spinne sitzen. Hier gibt es eine Menge Red Backs - Spinnen die sehr schmerzhaft beissen koennen. Ich habe etliche gekillt, aber jeden Tag hat es neue...

Morgen haue ich hier ab weil die Beiden fuer einen Kurzurlaub nach Perth zu ihren Toechtern fahren (die haben drei - nu gugge!) und mein Weg schliesslich nach Norden fuehrt. Am Wochenende werde ich erst mal in Geraldton sein, mal sehen, was sich naechste Woche ergibt.

2009/01/01

Happy New Year!

Jo, guys. Das Neue ist erreicht und es war nicht ganz unnett. Bin letztlich in Northbridge, einem Stadtteil von Perth gelandet, wo es einige Strassenpartys gab. Gab auch nicht so tolle Bands, aber ok: Silvester im Freien ohne dicke Klamotten und ohne frieren. Gut so!

Eigentlich schreibe ich das hier nur, um meine letzte halbe Stunde Internet loszuwerden. Ist ja schliesslich bezahlt! Also: morgen frueh haue ich erst mal aus Perth ab und fahre nach Dongara in die Hunts Rd, falls jemand nichts zu tun hat und gucken will. Habe einen wwoofing Platz bekommen, wo ich erst mal eine Woche unterkomme. Perth ist eigentlich recht nett, heute war ich noch mal am Beach, hab natuerlich mein Badezeug vergessen aber im Vergleich mit den einsamen Straenden an der Southcoast ist es sowieso viel zu busy gewesen. (Obwohl ich noch nie auf Malle war vermute ich mal, dass es so aehnlich war.) I possibly come back to Perth in the end of January, dann ist Mary hier, mein favorite Dutch Girl, damals in Hobart getroffen und immer noch in Kontakt. Aber das wird sich zeigen, wie so vieles auch.

Habe ein lustiges Buch angefangen zu lesen heute, was ich hochziehen werde. 12 Kapitel bis zum absoluten Superfrauenbefriedigungsheld. Echt witzig. Stehen aber auch n paar gute Tipps drin (bspw.: Laechle, wenn du einen Raum betrittst und ein Alpha sein willst.) Ich nehms mir grad zu Herzen...

Naja, keine Ahnung, ob es dort oben Telefon gibt oder Internet, deshalb melde ich mich einfach mal fuer eine Woche oder laenger ab. Gruesse ans gelobte Land!

Wer liest den Stuff?