2008/09/29

MP3-Player und mehr

Am Freitag habe ich mir endlich den für nötig befundenen ZEN gekauft. Nach recht ordentlicher Beratung und dem Erwerb entsprechenden Zubehörs bin ich also wieder einmal viel Geld losgeworden.

Bei meinem Kurzurlaub in Radebeul habe ich noch den Beginn des Weinfestes erlebt, ist mir aber bis heute schmerzlich. Bei der Fahrt auf der Berg- und Talbahn konnte ich enorme Fliehkräfte nicht so gut aushalten und habe mir eine Rippe geprellt. Zuerst dachte ich, ich hätte sie gebrochen, aber da der Schmerz so lange anhält und schön etwas über dem Herzen ist, gehe ich von einer Prellung aus und habe Herzschmerz. Aber 'das war es wert!'.

Katja hat ein neues Shampoo: es enthält viele kleine Reissnägel und meine Kopfhaut ist hinterher genauso oll wie zuvor.

Der Schuhkauf bei Deichmann war witzig, wo ich mir ein Paar unglaublich häßliche Damenschuhe zugelegt habe, die es aber nur eine Nummer zu klein gab. Die Schuhe hatte ich denn auch Samstag Nacht im KitKat an und bin selbst erstaunt, wie gut ich damit zurechtkam. Aber genug damit: stay clean! Und so bin ich dann auch am Vormittag ziemlich betrunken nach Hause getorkelt, habe zu viel Geld ausgegeben, meine Jacke verloren und kann nun behaupten, das ganze mal gesehen und nicht besonders viel gewonnen zu haben. Aber da mögen die Ansichten subjektiv sein. Glücklicherweise gibt es kein Photo vom Outfit, so kann die ganze Sache unbesehen der Vergessenheit anheim fallen.

Jeden Tag denke ich an Einen Menschen.

2008/09/23

Night-Trip

Komisch. Immer wenn ich nachts in Friedenau bin, finde ich etwas. Letzte Nacht habe ich das gefunden:

Von Night-Trip


I Love Berlin!

2008/09/22

am ende des tages...

Fuck! I have to feel mooooooore!

ich fürchte, ich muss aufgeben. und irgendwie ist es auch das was ich grade tue. ich gebe die kontrolle auf. irgendetwas, fühle ich, kümmert sich darum. das kann eine illusion sein, die mich in den abgrund führt, das kann die große eröffnung für den rest meines lebens sein. - oder ein beweis dafür, dass ich mich anpassen kann, oder halt auch nicht.

mein verlustrisiko ist begrenzt: keine materiellen werte, keine vermögensschäden für andere, und natürlich potentiell der tod, der mich genauso häufig vor meiner haustür trifft. wenn ich mir die bilder der möglichen gewinne ansehe, stellt sich nicht mehr die frage, ob ich das mache, sondern wann ich es mache. - es ist geradezu wie der erste sex im leben (thx k. fürs gespräch!). es gibt eigentlich nichts zu verlieren! ... außer illusionen.

today i have to say: i am freeeeeeeeeee!
thx to all helped me!
and special thx to martin!

2008/09/19

Nachmieter (3)

Zum gestrigen Termin um 18:00 Uhr für die vielgefürchtete Wohnungsbesichtigung ist niemand gekommen. Das war mir nicht unangenehm, konnte ich die eingeplante Zeit anders vertrödeln. Wahrscheinlich sollte ich nächste Woche mal ein wenig Organisation betreiben und Sachen mit der Wohnung klären und so.

Aber da habe ich ja dann schon frei und muss für zumindest ein halbes Jahr nur Arbeiten wenn ich es will oder spannend finde oder so.

Hat mir der letzte Nachtdienst noch einmal zugesetzt und mich ziemlich mißgestimmt sein lassen, bin ich jetzt schon bei der Zahl 3 angelangt. Fast so als ob es gleich abfällt. Fühlt sich wirklich großartig an!

Na dann sage ich jetzt einfach mal: Gute Nacht!

2008/09/18

'Stella'

ist die Geschichte einer Schauspielerin, meiner Ausgabe Anais Nins 'Unter einer Glasglocke' mit der Überschrift 'Eiszeit' beigefügt. Es wird auf Nins eigene, teilweise surrealistische Weise, die Dramatik einer zerbrechlichen Frau dargestellt. Da für mich selbst das Thema Liebesbeziehung relevant ist, möchte ich nur Aspekte aus dem Bereich der Geschichte zitieren, die sich damit beschäftigen. Stella hat eine Affäre mit Bruno, einem verheirateten Mann, der ihre schauspielerischen Fähigkeiten nicht zu beurteilen weiss, da er sie ausschließlich durch die gemeinsamen Gefühle kennt.

Sie lernen sich kennen: "Er sah sie vor sich, aber er sah nicht Stella, sondern seine Traumvorstellung von ihr. (...) Für Stella stand diese Liebe von Anfang an unter dem Zeichen des Zweifels, für Bruno unter dem Sternbild des Vertrauens.
(...)
Sie kamen aus zwei verschiedenen Welten: Stella verzehrt vor Hunger nach Liebe, Bruno von der Leere seines Lebens."


Im Aufblühen der Liebe, die eigentlich nicht über Verliebtheit hinausreicht, erlebt Bruno Trennungsängste: "Der leichteste Widerspruch (und sie liebte Widersprüche) entfernte sie ihm und er litt darunter. Dieses Leiden konnte nur durch ihre Gegenwart gelindert werden...", gleichzeitig verspürt er seiner Frau gegenüber Verpflichtungen, die der Beziehung zu Stella Dauerhaftigkeit verwährt: "Für einen nächtlichen Traum konnte er nicht alles, was er in seinem Tagleben geschaffen (...) hatte, über Bord werfen. Stella verkörperte den nächtlichen Traum, das Unbeständige, das Flüchtige, das erst in der Nacht zurück kehrt."

Stella ist in ihrer Begierde zu diesem Mann hin und her gerissen: " ...wollte nicht die Rolle seiner Frau übernehmen oder ihren Platz einnehmen.
(...)
Nur absoluter Besitz beruhigte ihre Furcht."

Dieser Konflikt in Stella wird größer und größer, ohne einen wirklichen Höhepunkt zu erreichen, während Bruno in ihr immer mehr Halt findet: "Er sah ihn (den Zustand zwischen beiden) weniger vom Tod bedroht als seine erste Liebe, die der Routine des Alltags zum Opfer gefallen war. (Denn von einem bestimmten Augenblick an war das Gesicht seiner Frau nicht mehr das Gesicht seines Traums. Es wurde zum Gesicht seiner Mutter. In dem Moment, in dem der Traum starb, verwandelte sich sein Zuhause in das irdische, traumlose Haus seiner Kindheit, und seine Kinder wurden die Spielgefährten seiner Jugend.)"
Ihre Wahrnehmung ist eine ganz andere: "Der Dämon des Zweifels beherrschte sie, der (...) sichtbare Beweise verlangte, Beweise der Liebe in der realen Welt, die mit tödlicher Sicherheit den Traum zerstörten, (...). Stellas Ängste forderten verzweifelt eine Rückversicherung. Wenn er ihretwegen alles aufgäbe, bedeutete dies für sie, dass er ihrem gemeinsamen Traum seine ganze Liebe schenkte, während für ihn alles aufzugeben bedeutete, Stella ein schächeres Ich zu schenken (denn seine Leidenschaft war die Liebe zum geträumten Ich und nicht zum Alltags-Ich)."

Dennoch wächst die Liebe zwischen beiden: "Er sprach ihren Namen so aus, als kröne er sie zur Favoritin. Er machte jedes Beisammensein zu einem abgerundeten, vollständigen Erlebnis, das von der Leidenschaft eines großen Hungers erfüllt war.
(...)
Die verlorenen und verpassten Augenblicke des Zusammenlebens, die verlorenen und verpassten Gesten gaben dem Freudenfeuer, das nur die kennen, deren Leben kurz ist, verzweifelte Nahrung.
(...)
Doch Stella bat stumm bei jedem Atemzug das Zweifels und der Angst: 'Lass uns zusammenleben' (als könne ein gewöhnliches Leben Sicherheit bieten!)
(...)
Jeden Tag kam er mit neuen Augen, die nicht durch Gewöhnung getrübt waren, zu ihr, (...), die sie jedesmal wie einen neuen, unbekannten Menschen vollständig umfingen."


Schließlich erreicht Stella doch noch den Höhepunkt der Beziehung, bezeichnenderweise allein: "Doch wenn er gegangen war, (...), dann überfiel sie von neuem der Zorn über die Schranken (...).
(...)
Um der Liebe willen musste sie absolut alles erobern und zerstören, aber sie wusste nicht, dass sie in diesem Moment zum Feind der Liebe, zu ihrem Henker wurde.
(...)
Eine Liebe, die nicht alle Hindernisse überwinden konnte (wie in den Mythen und Legenden romantischer Zeiten), war für sie keine Liebe."


Den Untergang führt Stella herbei: "Gegen die mechanische Forderung des Telefons schraubte sich die Musik wie ein mystischer Wolkenkratzer empor und triumphierte.
(...)
Erneut klingelte das Telefon. (...) Sie brauchte die Treppe, das Fenster, das Konzert als Hilfen, um eine unzugängliche Region zu erreichen, wo das Telefon klingeln mochte wie ein beliebiges mechanisches Instrument, ohne in ihr Widerhall hervorzurufen.
(...)
Nur die Musik war in der Lage, diese Stufen der Abgeschiedenheit zu erklimmen, (...), ohne die Macht zu besitzen, sie in ein Leben mit Bruno und in den Sog des Leidens zurückzuziehen."

Die Geschichte geht noch weiter, berührt noch andere Aspekte des Lebens und endet, wie sollte man es anders erwarten, traurig. Aber es bleibt Stellas Geschichte.

2008/09/16

Rückwärtszählen

Wenn ich die heutige Schicht hinter mir habe bleibt mir noch eine Hand voll Finger von denen jeden Tag einer verschwindet. Und dann ist es fürs erste vorbei mit dem vielen Arbeiten! Gestern habe ich noch mal als Leasingkraft geschafft und ich bin sehr froh, dass dies nun hinter mir liegt. Zum Abschluß wurde mir noch mal deutlich, dass es mir nicht fehlen wird!

Was meine persönliche Situation betrifft, so hat sich nicht viel getan. Ich knabbere an meiner untergegangenen Beziehung aber das ist wohl normal so. Anfangs konnte ich noch ein Gefühl der Befreiung empfinden, das inzwischen in so etwas wie aushalten und dulden müssen übergegangen ist. Dabei tue ich mich etwas schwer aber das wird schon: ist ja jetzt auch nichts neues. (Muss man sich eigentlich immer wieder selbst motivieren oder wie ist das?)

Eigentlich wollte ich heute ganz viel machen. Dann habe ich doch den ganzen Tag verschlafen. Aber dafür fühle ich mich körperlich wieder etwas wohler.

Frust-Link-Tipp: Spank_The_Monkey

2008/09/13

Es war einmal

eine schöne Prinzessin. Die lebte in einem riesigen Hofstaat. Überall waren Diener, die ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen konnten. Und noch bevor sie den Wunsch wirklich dachte, wurde er erfüllt. Sie lebte glücklich und zufrieden in ihrem Schlaraffenland. Sobald sie etwas bedurfte, wurde es ihr gegeben und wenn sie doch einmal einen Wunsch aussprechen musste, so geriet der ganze Hofstaat in Unordnung, denn alles setzte sich in Bewegung um diesen Wunsch sofort zu erfüllen: für eine Prinzessin gehörte es sich nicht, Wünsche auszusprechen!

Als sich die Geburt der Prinzessin wieder einmal jährte, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als das Wesen der Pferde zu ergründen. Dieser Wunsch war so anders, als alles was sie bisher verlangte, dass die Aufregung diesmal besonders groß war und der seelige Vater gab sofort in Auftrag, dass neue Stallungen errichtet werden sollten. Es dauerte nur wenige Wochen, viele Handwerker versammelten sich sofort freiwillig der Prinzessin zu Diensten zu sein, bis mehrere Gebäude, ansehnliche Ställe, ein Reitplatz, ein Raum für die Fohlen und sogar eine Rennbahn gebaut waren. Schon sechs Wochen nach dem Geburtstag konnte der König seine Tochter durch die neu erbauten Hallen führen, ihr die stattlichen Tiere zeigen, die er eigens erworben hatte, und ihr mehrere Reitlehrer bekannt machen, die sich ohne Zögern ihrem Dienst beim König verschrieben hatten. Die Prinzessin schritt durch die Gebäude, äußerte ihr wohlgefallen und nur selten Kritik und nahm dankbar das Geschenk an, welches nicht nur vom Vater, sondern durch die viele Arbeit vor allem von den Bewohnern des Königreiches hergegeben ward.

Unter der Führung der Reitlehrer lernte sie alsbald zu verstehen, welche Bedürfnisse die Pferde haben und ohne Zögern übernahm sie Aufgaben wie das Reinigen der Ställe, die einer Königin zwar nicht würdig, für die Tiere aber unabdingbar waren. Nach kurzer Zeit kümmerte sie sich selbst um den Einkauf von Stroh und Weizen und erwarb einige Fähigkeiten, gute von schlechter Ware zu trennen und angemessene Preise zu zahlen. All dies erfüllte den Vater mit Stolz, obwohl er es lieber gesehen hätte, die Prinzessin hätte sich nicht mit so niederen Arbeiten wie dem Mistschaufeln beschäftigt. Aber da sie nun einmal seine einzige Tochter war, ließ er es zu und überwand seine Widerstände, war es doch um der Wünsche seiner Tochter willens notwendig.

Tatsächlich entwickelte die Prinzessin innerhalb kürzester Zeit ein Gespür für die verschiedenen Charaktere der Tiere. Je nach Stimmung wählte sie ein Pferd, mit dem sie neues Gelände erkundete oder eines, mit dem sie wie im Flug durch die Landschaft gallopieren konnte, um das Gefühl der Freiheit mit dem Gefühl der Verbundenheit zum Tier zu kombinieren. Bald schon konnten ihr die Lehrer nichts mehr beibringen, stattdessen begannen sie, von ihr zu lernen.

Die Prinzessin konnte Pferde nun so gut zu verstehen, dass sie ein neues Tier, das ihr zum nächsten Geburtstag geschenkt wurde nur kurz zu mustern brauchte, um zu wissen, dass dieses Tier nicht willens war, sich von ihr beherrschen zu lassen. Das ärgerte die Prinzessin maßlos. Ihrer Wut wurde aller möglicher Ausdruck verliehen: die Reitlehrer wurden davon gejagt, der treue Kammerdiener der sie von Klein auf kannte ertrug eine Sterilisation, Köche wurden ausgetauscht weil sie keinerlei schmackhafte Speisen mehr zubereiten konnten; kurz: die Prinzessin wütete und selbst der Vater, der stets seine Tochter in den Himmel gehoben hatte konnte nicht umhin, ihr Verhalten zu mißbilligen. - Freilich tat er das nicht öffentlich, alle Schmach ertrug er wortlos, konnte sich aber auch nicht finden, seiner Tochter zu begegnen um ihr die Stirn zu zeigen, zu sehr war er ihrer Liebe hörig.

Die Prinzessin, die ihren Tagesablauf immer mehr um die Pferde und deren Bedürfnisse strukturiert hatte, konnte es nicht lassen, die Ställe zu besuchen. Immer wenn sie am Gatter des geschenkten Pferdes vorbei kam, konnte sie nur mit Hass auf das Tier blicken und während sie das Pferd immer abgestossener und angewiederter ansah, schien es immer stattlicher, immer stolzer und immer schöner zu werden. Und in gleichem Maße, in dem das Pferd an Wert gewann stieg der Prinzessin die Ablehnung des Tieres. Bald schon wünschte sie, das Wesen tot zu sehen, noch mehr aber wünschte sie, das Tier besiegt zu wissen.

Vor ihrem Zimmer wusste die Prinzessin des abends immer zwei Diener und kannte daher nur begrenzte Möglichkeiten, sich der Kontrolle anderer zu entziehen. Deshalb lud sie eines Abends beide Diener mit einer Aufgabe in ihre Räume, um sie zu beschäftigen. Als die Diener die ihnen zugewiesene Arbeit erledigt hatten, verlangte die Prinzessin ihr beim Trunk des Weines zu Gast zu sein; Gesellschaft hätte sie nötig. Dabei war sie so vollkommen in ihrer Art, dass beide bereitwillig ein Glas zum Munde führten, während sie sebst ihre Kehle mit harmlosem Wasser benetzte. Die Eunuchen waren es nicht gewohnt Wein zu sich zu nehmen und schon bald lehnten sie sich bettschwer zurück, während die Prinzessin noch immer wachen Gemütes war. Sobald sie die beiden eingeschlafen wusste brach sie auf zum Stall.

Als sie das Gatter des geliebt-gehassten Pferdes betrat, stand dieses auf und präsentierte sich in seiner gesamten Größe. Die dunkle Mähne des Pferdes vor einem Braun, das vor leben nur so funkelte weckte eine Phantasie in der Prinzessin, die sie sich nur schwer eingestehen konnte: Wie sie - in den Sonnenuntergang hinein - auf diesem Pferd davon ritt - und nie wieder gesehen ward. Aber noch stand dieses Pferd neben ihr, überragte sie und war nicht bezwungen. Die alte Wut der Prinzessin war noch lebendig und sie trat vor die Augen des Pferdes und sagte zu ihm: „Ich werde dich ausreiten und du wirst mir gehorchen!“ und ohne es zu merken hatte sie ihren Zeigefinger erhoben und wie ein alter, besserwißriger Hochschullehrer damit vor der Nase des Tieres herumgewedelt. Alsdann schnappte sie sich ein Zaumzeug und legte es dem Tier an, was dieses bereitwillig ertrug.

Die Prinzessin führte das Pferd - ein wenig stolz - doch immer noch auch mit Haß erfüllt aus dem Stall heraus. Aber sie wußte sich sicher, das Pferd gezäumt zu haben und deshalb drehte sie ihm auch den Rücken zu. Als sie über die Weide blickte, die sich vor dem Stall auftat, bekam sie Lust, mit dem Pferd zusammen dort zu grasen und sie ging auf die Weide zu. Sie öffnete den Zaun und führte das Pferd auf das Grün, ohne es loszulassen oder den Zaun zu schließen. Sie erlaubte dem Pferd zu Grasen. Unterdessen durfte es jedoch nur wenige Büschel aus dem fruchtbaren Boden reißen bevor die Prinzessin den Wink zum Aufbruch gab und das Tier aus der Weide herausführte. Sie führte es einen Feldweg hinunter von dem sie wusste, dass alle Pferde dort entlang geführt wurden und dass dieser Pfad dem Pferd vertraut sein musste. Längst hatte sie begonnen, weil sie so stolz voran schritt, das Gefühl für das Pferd zu verlieren; aber auch zu sich selbst wusste sie nicht mehr, wer sie war. War sie soeben noch so stolz gewesen, das Tier zu dominieren, glaubte sie sich jetzt in solcher Sicherheit, dass es sie verlangte, dieser Situation überdrüssig zu werden.

(Deshalb, und aus keinem anderen Grund, deshalb, begann sie Vernachlässigung zu üben. Und wenn man der Geschichte einen traurigen Ausgang widmen will, so sollte man es jetzt tun!) (Aber ein trauriger Ausgang ist etwas leichtes! Der gehört nicht an diese Stelle! Viel besser wäre ein fröhlicher Ausgang. Aber will ich mir die ganze Story ruinieren, indem ich an einer solch dramatischen Stelle ein Happy End erzeuge?)

Schon hatte sich der Haß zum Tier bereitwillig in Liebe gewandelt. Ja, was sie bislang an diesem Tier abstossend, arrogant, sogar als verabscheuenswürdig befunden hatte, war plötzlich das, worauf sie nicht eine Minute länger verzichten konnte: die Bindung zu diesem Tier war unverkennbar! Und wenn sie nicht schon immer eine Einheit gebildet hätten, dann nur deshalb, weil das Schicksal sie hatte bis zu diesem Zeitpunkt warten lassen! Und so ging die Prinzessin einige Schritte in die Heide. Sie führte den geliebten Gaul in ein Feuchtgebiet, in dem sie selbst wenige Zentimeter, das viel schwerere Tier aber schon um einige Zentimeter tief im Boden versank. Eine Weile lief sie den Rand des Feuchtgebietes entlang, wohl darauf achten, dass sie es nicht verließ. Sodann änderte sie allmählich die Richtung und lief immer tiefer in die Feuchte hinein, führte das Tier an kurzem Zügel und zwang es dazu, immer größere Kraftanstrengung auf sich zu nehmen, wobei die Prinzessin sich selbst nicht schonte. Als das Pferd bei jedem Schritt weit über die Knöchel im Boden versank, hielt die Prinzessin ein, schwang sich auf den Rücken des Tieres und setzte es langsam in Bewegung. Das Pferd folgte streng den Befehlen seiner Herrin und plötzlich funktionierten beide als Einheit. Allein ein kleiner Rest von Wut bestimmte die Prinzessin noch immer und nachdem die Reiterin das Pferd drei Meilen in eben diesem Feuchtgebiet geritten hatte und sich beim Tier noch keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigten, begann sie das Tier noch tiefer in das Nass hineinzuführen, dorthin, wo der Wasserstand immer höher wurde. Und als auch diese Aufgabe vom Tier mit Bravour bestanden worden war ward die Prinzessin leichtsinnig, übermütig und sogar etwas unzufrieden und lies das Pferd schneller laufen. Und als es schneller lief und schneller lief und nicht langsamer wurde musste es noch tiefer in das Wasser hinein. Und als es tiefer und tiefer wurde, dort, wo schon die ersten Seerosen blühten und das Pferd mit unbegrenztem Eifer dahin lief, kam es unvermittelt zum Sturz. Der rechte Vorderlauf des Tieres knickte um und aus zügigem Lauf fiel es vornüber. Das Pferd klemmte der Prinzessin das rechte Bein ein und ihr Oberkörper schlug hart gegen den aufgeweichten Boden. Nur einen Augenblick später rollte das Pferd über die Prinzessin und begrub ihren Kopf unter Wasser. Die Panik, die sie verspürte, konnte nicht aus ihr heraus, denn so sehr sie sich auch mühte: sie konnte nie wieder einen Finger bewegen.

2008/09/11

'One'

muss mal eben den songtext von cashs coverversion von one reinstellen:

Is it getting better
Or do you feel the same
Will it make it easier on you now
You´ve got someone to blame

You said one love one life
When its one need in the night
One love we get to share it
It leaves you baby if you dont care for it

Did i disappoint you
Or leave a bad taste in your mouth
You act like you never had love
And you want me to go without

Well its too late tonight
To drag the past out into the light
We're one but we're not the same
We get to carry each other Carry each other

One

Have you come here for forgivness
Have you come to raise the dead
Have you come here to play jesus
To the lepors in your head

Did i ask too much more than a lot
You gave me nothing now its all i got
We're one but we're not the same
Well we hurt each other and we're doin it again

You said love is a temple
Love the higher law
Love is a temple
Love the higher law
You ask me to enter
But then you make me crawl
And i cant be holdin on
To what you´ve got
When all you´ve got is hurt

One love one blood one life
You´ve got to do what you should
One life with each other
Sister Brothers

One life but we're not the same
We get to carry each other
Carry each other
One
One
One
One
One

Rucksack

Gestern habe ich mir einen Rucksack gekauft. Habe mich für ein Modell von Lowealpine entschieden und dafür ordentlich Kohle bei Der Aussteiger gelassen. Aber die Beratung war nett, wenn auch der Typ sich nicht so richtig ins Zeug gelegt hat.

Was meine schon früher beschriebene Kommunikation betrifft gab es einen Email-Tausch, der, ich fürchte es, am Ende noch trauriger gemacht hat. Aber es tat mir auch gut, endlich wieder etwas zu hören. Ich hoffe sehr, dass da noch mehr geht, aber es braucht Zeit. Jetzt werde ich wohl die Mail noch zehn mal lesen, auf die Goldwaage legen, meine Antwort überprüfen auf alle Möglichkeiten und mich am Ende vielleicht ärgern, dass ich schon wieder so offensiv war. Aber das ist nichts mehr für heute! Heute bin ich allein.
Glücklicherweise kann ich ab morgen wieder arbeiten gehen. Beim Arbeiten funktionieren die Dinge, man hat zu tun, kommt nicht ins Grübeln weil andere Sachen wichtiger sind und dann ist der Feierabend ja auch nur kurz. Denn bald schon muss man schlafen um am nächsten Tag wieder schaffen zu können.

Wenn ich mir das alles recht überlege, kriege ich grad ein wenig Schiss, was ich in all der Zeit allein anfangen soll, die ich vielleicht in Down Under vor mir habe. Hier gelingt es mir ja, mich irgendwie abzulenken von den Dingen: da kann man mal einen Tag im Internet vergeuden, etwas draussen herum laufen, mal was einkaufen gehen, Leute anrufen oder besuchen oder zu Besuch bekommen; ich bin selten gezwungen, allein zu sein. Und das, obwohl ich mir schon immer Freiräume schaffe: wenn ich es nicht aushalten kann, kann ich irgendetwas tun. Aber ich mache ja diese Reise auch deshalb, um nicht weglaufen zu können. Um mich mir selbst und der ganzen Scheiße die ich bin auszusetzen. Na mal sehen, was das bringen wird. Vielleicht lerne ich wieder, einen Sonnenuntergang zu betrachten. Und zu vermissen.

Was gibt meine Australien-To-Do-Liste noch her:
  • Krankenversicherung (DKV) abschließen
  • MP3-Player besorgen
  • Unterstellmöglichkeiten für mein Gerümpel abchecken und fixieren und natürlich irgendwann das Zeug dorthin bringen, wobei ich auf Unterstützung zähle, die ich noch nicht mal angemeldet habe
  • Wohnung aufpeppen zur Übergabe, vielleicht doch noch einen Nachmieter suchen und aus der Bude locker rauskommen
  • Leute besuchen vor Abreise (da stehen einige auf dem Programm und P. ist dabei!)
  • Karre loswerden
So richtig viel ist gar nicht mehr zu tun und es hat bis Ende Oktober ja noch eine ganze Weile.

2008/09/09

Digicam

Gestern habe ich mir endlich die vielbeschworene Digicam gekauft und hoffe, nun auch ein Produkt gewählt zu haben, was eine Weile durchhält und mit dem ich schöne Bildchen aus Australien schicken kann. Ich stelle noch eine Kostprobe von einem Fototestlauf ein, wofür ich mir extra ein ganz besonderes Motiv gesucht habe: unser schönes Wohnzimmer. Sieht auf den Bildern - logisch - viel übler aus, als es in Wirklichkeit ist!



ich hoffe es gefällt!

2008/09/07

am ende des tages...

habe ich das gefühl, mich wiederholen zu müssen. ich glaube, alles, was im leben relevant ist, hat jeder schon einmal gesagt und gesagt bekommen. das soll niemanden davon abhalten, die wesentlichen dinge noch einmal zu sagen oder zu hören.

wir werden alle sterben! dieser ausdruck zaubert den meisten leuten die ich kenne keinerlei verwunderung ins gesicht. auch mir nicht wesentlich. wenn ich den absatz begonnen hätte mit: 'du musst sterben', was auch ein zitat aus fight club ist, wäre es vielleicht eindrucksvoller gewesen. aber wem soll ich das an den kopf werfen? am ehesten kann ich noch sagen: ich muss sterben. es gibt also keinen grund, der mich davon abhalten kann, mein leben zu leben - und das möglichst bevor ich ins gras beiße und für immer und ewig von diesem planeten verschwinde. dann kann ich mich fragen, wie oft ich mein leben tatsächlich lebe. wer kann das schon beantworten. irgendwie lebe ich mein leben doch immer. aber die eigentliche frage verbirgt sich dahinter, nämlich die frage, wie ich mein leben als leben definiere. es gibt viele situationen, die mir zwar spielraum lassen, aber so abgegrenzte pfade darbieten, dass ich quasi das gefühl habe, nicht wählen zu können. das irre ist, dass ich immer wählen kann, wie immer die zukunft aussehen mag. und, dass ich auch immer wähle. ich wähle, das weiter zu machen, was ich bisher gemacht habe. oder ich wähle, etwas neues zu tun. nur, entscheide ich mich vorsätzlich für das eine oder andere und inwieweit lasse ich mich dabei treiben? inwieweit wähle ich dinge wirklich? und, in anbetracht meiner endlichkeit: ist es richtig, dinge zu empfangen, ohne sie zu wählen? dieses große spiel, das sich leben schimpft. und welches ohne ankündigung kippen, sich verändern, mich ermorden, mich erniedrigen, mich jubeljauchzen, mich eine situation ewig fortsetzen wollen - machen kann; was für eine rolle habe ich in diesem riesigen spiel? mir kommt es so vor, als sind das alles pubertäre fragen, die ich auch alle schon einmal gewälzt habe, dennoch stehen sie vor mir und sind so aktuell wie nie. oder irre ich mich: ist es gar kein spiel? - was aber ist es dann? - und, natürlich gibt es, selbst wenn ich permanent am wählen bin, dinge, die mir zufallen. aber was man fängt hängt ja bekanntlich vom fokus ab! kann ich denn dinge sehen, die auf mich zufallen, wenn ich nicht bereit mich dafür oder dagegen zu entscheiden? oder sind das die vielen, vielen verpassten chancen?

ich wünschte, ich könnte irgendwie festsetzen, dass ich mein leben selbst gestalte, dass ich mir dinge vorsätzlich reinziehe, nicht, dass sich dinge entwickeln die mich tangieren. aber ich habe nicht die geringste ahnung, wie ich das definieren kann. eine frage, die mich genauso lange beschäftigt wie die oben, ist, wie kann ich mich für etwas entscheiden, wo ich mich doch gleichzeitig mit der entscheidung für etwas gegen viele andere dinge entscheide. diese frage ist so alt, dass es mich schon fast langweilt, sie noch einmal aufzuschreiben. aber eine antwort könnte sein: probiere was du bekommst, wenn du dich für etwas entscheidest und frage später, was du verloren hast. ob das nun wirklich besser ist vermag ich noch nicht zu sagen.

nach langer zeit, nämlich fast einem monat, habe ich geweint. geschluchzt und geheult wie ein schlosshund und dabei habe ich gedacht: 'ich bin untröstlich' und für eine gute halbe stunde war ich das auch. das hat mir so gut getan und war gleichzeitig so vernichtend!
aber das hilft mir nichts. ich habe einen weg eingeschlagen und inzwischen bin ich entschlossen ihn zu gehen. (während ich das schreibe könnte ich mich selbst auslachen; wie mir die brust anschwillt...) - ich will aufhören solche dinge zu sagen. überhaupt muss ich aufhören, dinge zu sagen! bislang habe ich von den dingen, von denen ich gesprochen habe, noch das wenigste gemacht.

was will ich unbedingt noch erlebt haben, bevor ich sterbe? (und das kann schon heute sein.)

musiktipp: brahms / sonaten_für_violine_und_klavier

2008/09/05

Es war einmal

eine kleine Biene. Die war im Auftrag ihres Nestes unterwegs, um vielen leckeren Nektar zu sammeln, damit das ganze Bienenvolk und vor allem die Kinder satt werden. Dafür musste eine Unmenge von Blüten angeflogen, abgeerntet und die reiche Saat schließlich nach Hause gebracht werden. Unsere kleine Biene war ein lustiger Zeitgenosse, sie summte, während sie von der einen Blüte zur anderen flog, naschte nur gelegentlich mal ein Häppchen, denn ihre Aufgabe war ja, so viel wie möglich davon nach Hause zu bringen, und wenn sie eine besonders große Wiese gefunden hatte wo viele gelbe Dotterblumen standen, dann zeigte sie den anderen den Weg.

Eines Tages jedoch, sie war früh ausgeflogen um neue Jagdgründe zu erschließen, ergab es sich, dass sie an einem Baum vorbei flog, der so einen eigenartigen Geruch hatte, dass sie ihre Aufgabe kurz vergaß und sich den Baum näher ansehen wollte. Als sie ihm näher kam, wurde ihr etwas mulmig: sie konnte ja nicht wissen, was sie finden würde. Es konnte dort ein anderes Bienenvolk geben und dann wäre sie ungebeten und müsste vielleicht um ihr Leben fliegen. Sie hatte auch Legenden gehört, wonach es Raumschiffe geben sollte, die sich so verkleideten, als seien sie Bienen, in Wirklichkeit waren sie aber Killermaschinen, die jedes Nest ausräubern und zerstören wollten. Es konnte auch sein, dass dort eine einsame Bienenkönigin saß und weinte, weil sie ihr Volk verloren hatte. Dann konnte sie möglicherweise als großen Fund die fremde Königin in ihr Nest bringen, wo man sie augenblicklich zerfleischen würde. Ach, es gab so viele Dinge, die dort bei diesem Baum waren, oder zumindest sein könnten, dass unserer kleinen Biene ganz schwindelig wurde und sie sogar ein wenig Angst hatte. Aber sie flog weiter darauf zu, jetzt war nicht der Zeitpunkt, feige zu sein! Dabei hatte sie doch einiges hinter sich gelassen und wenn sie einem ungewissen Ende entgegenflog, könnte es sein, dass sie nie wieder irgendetwas tun könnte, um den anderen zu sagen, was geschehen sei.

Da unsere kleine Biene kein Feigling war, wohl aber vorsichtig, schwang sie sich beim näherkommen in bedeutende Höhe, so dass andere Nektarsucher weit unter ihr flogen und sie wahrscheinlich nicht bemerkt hätten. Auch konnte sie so den Baum von weiter oben einsehen, denn der Geruch kam nicht vom Stamm, sondern aus der Krone. Sie konnte schon einzelne Blätter unterscheiden und nun war es soweit: sie musste in die Blätter hineinfliegen. Mühsam hangelte sie sich durch das dichte Laub und jetzt war sie fast betäubt von Geruch, der sie anzog, der sie nicht mehr loslies. Als sie den Stamm erreichte, konnte sie die Sonne sehen, die eigenartig zurückgeworfen wurde, ganz anders, als das bei einer Pfütze wäre. Hier war die Sonne irgendwie gelber und schwerfälliger und unsere kleine Biene, die das fliegen in so großer Höhe nicht gewohnt war, sie musste ihre Flügel viel schneller bewegen als sonst, musste dringend irgendwo eine Pause machen, wollte sich aber nicht in diese völlig unbekannte Masse setzen. Nach einigem Suchen fand sie einen guten Platz, an dem sie ausruhen konnte, gleichzeitig aber nur wenige Fußschritte von diesem Zeug entfernt war, das sie längst als Quelle für den Geruch ausgemacht hatte.

Ein Tröpfchen Wasser fand sich nicht weit weg von ihr, und nach dem anstrengenden Flug fand sie es nur richtig, erfrischt und mit neuen Gedanken an ihren Fund heran zu treten. Ein wenig planschen, dann fühlte sie sich sauber und erholt und konnte sich nun dem widmen, was sie doch hier hergeführt hatte. Vorsichtig berührte sie die Masse die sich ähnlich wie Honig anfühlte. Aber Honig war etwas leichter und glitt ihr mühelos über die Zunge, während das hier an der Oberfläche etwas hart zu sein schien. Mit ihrer Labia bohrte sie sich in die Masse und sog etwas an. Nie zuvor hatte sie so etwas gekostet und wenn sie ehrlich sein sollte, schmeckte es nicht unbedingt umwerfend aber sie spürte, dass es alle nötigen Nährstoffe enthielt, die eine Biene brauchte. Sie hatte genug gefunden, nun musste sie aufbrechen und ihrer Bande bescheid sagen: hier gab es was zu holen. So einen Fund hatte noch nie zuvor jemand gemacht. Als sie aufflog schien es ihr am leichtesten, nach oben durch das Blätterdach zu entkommen, sie musste ja auch noch die genaue Orientierung bekommen. Sie flog den Stamm nach oben und dann sah sie, dass der Baum gespalten war. Vielleicht war daher der verkohlte Geruch gekommen, der sie letzte Nacht geweckt hatte, als es regnete und fürchterlich gekracht und gedonnert hatte.

Unsere Biene flog zurück in ihr Nest, gab die Kostprobe ab, die sie mitgebracht hatte und unterrichtete die anderen, wohin sie fliegen müssten, um viel, viel mehr von diesem Harz zu beschaffen. Auch sie musste weiterhin jeden Tag ihre Arbeit verrichten und niemand hat ihr jemals gedankt, dass sie so viele Vorräte für ihr Nest gefunden hatte, dass sogar ganz viele Menschen davon satt geworden sind.





songtipp: muse/knights_of_cydonia

2008/09/04

am ende des tages...

heute war wieder einmal einer dieser: nichts-erwarten tage, die dann doch noch einige überraschungen bergen. meine vorstellung waren völlig andere, als letztlich draus geworden ist. aber ich war auch nicht in der lage, dinge großartig zu wollen. nach einigen anstrengenden und einigen nicht so anstrengenden arbeitstagen hatte ich mir einen tag frei verdient und habe als erstes ausgeschlafen. sämtliche träume konnte ich nach dem aufwachen im traum sein lassen.

björn und klaus waren da, die sich für die wohnung interessieren und bislang für meine begriffe die beste nachfolge-wg darstellen.
abends waren wir beim quatschen und viele themen wurden angesprochen wobei sich ungezwungen, je nach bedarf, dem einen thema länger, dem anderen kürzer gewidmet wurde.

ein freund kam noch zu besuch und es war sehr nett, naheliegende, persönliche dinge zumindest noch mal anzusprechen, teilweise etwas auszuführen und auch dabei zwanglos zu bleiben und nicht unnötig am einen thema festzuhalten oder ein anderes zwangsläufig haben zu müssen. damit habe ich, sozusagen als krönung eines nicht-erwarten tages, noch einige themen gefunden, über die ich etwas nachdenken kann und die sich aus verschiedenen perspektiven einsehen lassen. das ist gut, sonst wäre der tag wohlmöglich völlig sinnlos verendet, abgesehen davon, dass ich mich einfach mal richtig ausgeschlafen habe.

naja, zu guter letzt werde ich mir jetzt wohl doch noch, nun halt allein, "eh mann, wo ist mein auto" reinziehen oder zumindest gucken, ob ich das will. ich stelle dazu mal keinen link rein, weil ich niemandem zumuten möchte, sich so einen schwachsinn ins hirn zu schrauben.

update: ich musste nach einer weile mit dem film aufhören, weil er nicht mehr lustig war...

2008/09/01

am ende des tages...

ist das leben nicht zu ende, auch wenn es mir oft so erscheinen mag. als nachtmensch muss ich oft auf den beginn des nächsten tages warten, nur um zu wissen, dass das leben weitergeht. dann kann ich beruhigt schlafen.

gestern war ein frostiger tag, innere kälte, die sich auch durch heißes duschen nicht austreiben lassen wollte. und emotionell teilnahmsvoll, wie meine freundin katja nun einmal ist, muss ich mir noch sowas anhören: 'nun, und dir war kalt... gestern? einsamkeit? wieviel frühstücke hast du p. sonntags allein frühstücken lassen (...) ohne das es nötig gewesen wäre? (...) es ist gut dass du es spürst - was auch immer, dass es gut war - was war und es spürst...' ja, du hast völlig recht: es ist gut, dass ich es spüre und du kannst dir sicher sein, dass ich weiß, dass es auch gut war. fotos habe ich geblättert, vermissen geübt und mit mir gerungen, die kommunikationspause zu beenden. und sicher kann man sich auch sein, dass dies nicht zum ersten mal, wohl auch nicht zum letzten mal passiert ist.
was mir im laufe der zeit abhanden gekommen war, ist die erinnerung an die momente, die ich bei anderen paaren so gern beobachte: zeit füreinander, in der sie sich zurückziehen und zusammengekuschelt einander genügen. aber dann sind sie auch immer so schnell vorbei. und manchmal ist es ja auch großartig, sich wieder voneinander losreißen zu können und andere dinge zu tun, freiheit zu spüren, selbst mit sich zu sein.
sich selbst auf jemand anderen auszudehnen und sich gleichzeitig in die ausdehnung eines anderen einbezogen zu wissen und dann wieder fuchtelnd und wedelnd diesen bereich zu verlassen: ist das nicht der zwiespalt jeder beziehung? und wie definieren sich die pole zueinander, wann ist der richtige platz für was? kann kommunikation wirklich helfen, wenn sie die dinge letztlich doch nur zu rechtfertigen sucht, die man aus gefühlen heraus wählt? gehen oder bleiben, bleiben oder gehen?
und jetzt flüchten, nur um diesem frösteln, dem alleinsein zu entgehen? was hat das mit meinem gegenüber zu tun? wo ist mein gegenüber? deshalb: aushalten! dann ist es eben kalt! wer fragt schon in hundert jahren, wie es mir heute geht? am tag von p.'s abreise musste ich noch einen teil der rocky horror picture show im tv sehen. so ziemlich als letzter satz ist mir in erinnerung geblieben: ... und wir sind alle nur insekten.
genauso habe ich mich gefühlt!

und dann bleibt ja noch der job als haltgebendes element. funktioniert immer noch recht gut und ein wenig kann ich nachvollziehen, dass menschen, die keine arbeit haben motivation verlieren, denn sie sorgt für beschäftigung, terminplanung, abwechslung und dient als gegenstand zum frustrationsauf- und abbau. wie es sein wird, nicht zu arbeiten, muss ich ja erst noch und wieder neu probieren und erfahren.
und im job gibt es auch menschen. auch hier findet sich halt. auch wenn es schwer ist, genau zu definieren, wie weit man berufliches und persönliches miteinander verstrickt. glücklicherweise arbeite ich in einem großen unternehmen und das auch schon eine ganze weile. da bilden sich soziale beziehungen, die plötzlich die chance haben, sich in den privatbereich auszudehnen und dies vielleicht auch überdauern, wenn die verbindung über den job wegfällt. warum nicht hier gestalten, warum nicht damit genug haben?

wozu überhaupt immer dieser ganze beziehungsquatsch?

linktipp: Kafka, Ein Hungerkünstler oder vorlesen lassen: hier

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