2008/12/30

Jahreswechsel (bevorstehend)

Jetzt sind es nur noch Stunden bis zum Empfang des neuen Jahres. (Sind zwar immer nur Stunden, aber nun sind es halt weniger - Klugscheisser!) Da ich mich nun ueber den Jahreswechsel in Perth befinden werde bin ich zwei Stunden spaeter im neuen Jahr als bspw. die Mulle oder die Mary, die sich in Melbourne aufhalten, allerdings immer noch 8 Stunden frueher als meine Lieben in Deutschland. Das kommt mir alles komisch vor.

Abgesehen von den Umstaenden (Hostel usw.) war das ganze Weihnachten schon kein Weihnachten. Am Ende hat dann wohl doch der Gluehweinduft auf dem Weihnachtsmarkt und die dicke Jacke gefehlt. Eigentlich bin ich ja nicht so ein Weihnachtsfestmensch, habe ja auch fast mehr Jahre ueber Weihnachten gearbeitet als frei gehabt. Aber ohne uebertreiben zu wollen: dieses Jahr ist Weihnachten mal abgesehen von einigen Karten komplett ausgefallen. Natuerlich habe ich auch viele Geschenke gespart: wie soll ich den Kram hier kaufen und dann nach Deutschland bringen. Oder haette ich schon vorher kaufen sollen und da lassen - alles utopisch! Und da ich in diesem Perth festhing und den Strand, der noch nicht mal besonders schoen ist, erst vor drei Tagen gefunden habe, war es auch nichts mit Weihnachten am Strand. Am 25.12. war die Stadt quasi ausgestorben. Ich kam mir wie ein Verbrecher vor, als ich auf der Suche nach einem Cafe herumgelaufen bin. (Das Weihnachtsmuetzenstrandfoto habe ich auch nicht in meinem Kasten gefunden...)

Mit den acht Stunden Zeitabstand wird Silvester vielleicht auch kein richtiges, aber ich will da mal nicht vorweggreifen! Leider wird es erst mal keine Bilder mehr geben: Meine Camera hat sich mit Sand gefuellt und ist nun Out of Order. Da ich noch immer hoffe, ein guenstiges Auto zu kriegen, kann ich fuer anderen stuff erst mal kein Geld ausgeben. Ein gutes Angebot gestern habe ich leider verpasst. Mal sehen, was noch kommt, vielleicht hauen Anfang des Jahres einige Backpacker ab. Dann werde ich mich wohl doch mal auf die Suche nach einem wwoofing-Platz machen. Diese Backpackerbuden gehen mir schon etwas auf die Nerven. Da immer Leute fuer Accomodation putzen und natuerlich nicht den ganzen Tag darauf verschwenden wollen ist der Reinheitsgrad recht unterschiedlich. Momentan geht es, koennte aber auch besser sein.

Naja, es ist schon ziemlich an der Zeit mal den schoenen Tag zu geniessen. Ausserdem muss ich mich ein wenig bewegen: raus! Also lasse ich das Halteseil Internet mal Internet sein und gucke, was ich mit dem Tag noch so anstellen kann.

Rutscht mal gut rueber Leutz!

2008/12/24

Arriving Perth and stuff (Update: viele Pics)

angekommen in Perth haben Lisa und ich das erste Hostel gebucht, was wir gefunden haben. (Ich muss hier einfuegen, dass die Weihnachtseinladungsfamilienparty geplatzt ist, was ich jetzt nicht zu schlecht finde.) Die Zeit ist knapp und vor uns liegt ein Tag, an dem Einkaufen nicht moeglich ist (Die Aussies haben nicht viele Feiertage, ich glaube nur 5 oder 6, aber wenn ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag faellt, verschiebt sich der Feiertag automatisch auf den naechsten Arbeitstag - nett, nicht?). Deshalb mussten wir uns sputen, um den Woolworth noch offen zu erwischen,
Eyre Peninsula
der schliesst um 6 pm. Ich kann nicht sagen, ob es in Deutschland schlimmer ist, aber Massen, wirklich Massen von Leuten verlangen eine gut funktionierende Verdraengung, was nach einem Aufenthalt in nahezu unbewohnter Atmosphaere nicht so einfach ist...

Naja, wir haben in den letzten zwei Wochen ca. 3500 km zurueckgelegt. Die Route kommt spaeter und wenn ich morgen mal ein Internetkaffee finde, was meinen Cardreader erkennt (also auch USB zulaesst), lade ich noch einige Photos nach. Nach wie vor bin ich begeistert von den Bildern, die sich vor meinen Augen aufgetan haben und einfach unglaublich erscheinen: Nature on it's own!

Die Reisegruppe wuerde ich im Nachhinein mit gemischten Gefuehlen beschreiben, wie das wohl manchmal so ist. Es war wechselhaft zwischen oede, angenehm, nervig und ok, wobei ich am Ende nicht sagen wuerde, dass es super war. aber ok, das muss es auch nicht und ich habe einige Leute getroffen, die von schlimmeren Lifts (so nennt man die Mitreisegelegenheit) berichtet haben. Ich hatte zumindest einige Gelegenheit, ueber mich und meinen Kram nachzudenken und es ist gut, dass ich gelegentlich aus der Ferne ein wenig die Leviten gelesen kriege...

Ja, heute ist ja auch Weihnachten und das Weihnachtsmannmuetzenbeachfoto ist natuerlich im Kasten (wenn auch noch nicht in meinem), aber ehrlich gesagt merke ich davon nichts. Die Zeitdifferenz zu Deutschland ist nach ueberschreiten der Borderline Westaustralien-Suedaustralien auf 8 Stunden, die ich nun vorweg bin,
Nullabor, South Coast, South/West Coast
zusammengeschrumpft. Ich weiss noch nicht, ob ich noch mal das Hostel wechsele, vielleicht tut sich auch noch ein guenstigeres Zimmer in Perth auf, aber momentan denke ich, dass ich bis Silvester hier bleiben werde - mal sehen!

Jetzt gehe ich gleich mit Lisa mir ein ordentliches Weihnachtsessen leisten, bevor sie morgen frueh in der Kirche verschwindet. Im Verlauf der Reise, ich bin inzwischen sogar etwas Auto gefahren, habe ich mich doch ganz gut an den Linksseitenverkehr gewoehnt und hatte neulich schon ueberlegt, ob ich in Deutschland ueberfahren werden wuerde, wenn ich dort jetzt auftauchte. Ich bin noch immer fasziniert von der Verkehrsschildsprache der Aussies: es ist alles so bildhaft und die Verkehrsregeln sind so easy: man kann echt nicht viel falsch machen (ausser der Strassenseite halt).

Naja, ich wuensche allen, die hier reingucken mal ein schoenes Weihnachtsfest, freue mich weiterhin ueber Mails, SMS und Anrufe und hoffe, dass ich auch ueber nicht so schoene Dinge auf dem Laufenden gehalten werde. Kuesse nach Deutschland!

2008/12/18

Statusmeldung

Ich moechte mich mal eben aus Esperance melden. Wir haben den Nullabor hinter uns gebracht und sind nun auf gutem Wege, die Suedkueste Westaustraliens zu erforschen. Ueber Nacht wollen wir in einem Nationalpark bleiben, wo es dann morgen einen guten Bushwalk geben soll. Die Basisdemokratischen Entscheidungen ueber alles machen das Reisetempo nicht eben schnell, sind aber recht amuesant. Das Internet ist mehr eine Plage als Lust, es braucht 15 Jahre, um eine Seite zu laden...

Inzwischen hat mich erneut eine Welle der Verzweiflung heimgesucht und alte Zweifel geweckt. Wie lange wohl noch, bis ich unter der Last zusammenbreche und den Heimflug umbuche? Am liebsten waere mir, ich wuerde am Neujahrstag in Deutschland sein, aber das ist nun zu kurzfristig und ob es etwas aendern wuerde ist auch ungewiss...

Naja, die Bilder, die ich inzwischen gesehen habe und die wirklich nur schwer auf Photos einzufangen sind machen die ganze Sache hier auf jeden Fall erlebenswert (waere noch schoener, sie mit geliebten Menschen zu teilen), doch momentan fehlt mir wie gesagt ein halbwegs faehiges Internet um einiges hochzuladen. Falls jemand mal nicht weiss, wohin im Urlaub: ich denke, das lohnt sich sogar fuer zwei Monate: einfach traumhafte Bilder!

Naja, das dazu. Mir geht es gut, wir hatten genuegend Wasser, genuegend Nahrung und Benzin um die, weiss ich wie vielen km hinter uns zu bringen und sind nun schon wieder im Bereich der Zivilisation unterwegs und das mit annaehernd Europa-Sommer-Temperaturen. Am 25. oder so werden wir in Perth sein. Dann werde ich sehen, wie es weitergeht. Bis dahin sei der geneigte Leser herzlichst gegruesst inklusive Weihnachtsgruesse und solchem Stuff!

2008/12/10

Kang-Island and leaving Adelaide

Die letzten beiden Tage, also Montag zum Dienstag fand nun endlich die Kangaroo Island Tour statt. Am Wochenende die Tour war schon voll, so dass wir die naechste genommen habe, was wirklich gut war, denn das Wetter am Wochenende war richtig miess. Zeitig aufstehen, Bus, Faehre, Bus, Hintergrundinfo (die Aussies haben ja nur wenig Geschichte, darauf sind sie aber recht stolz, so dass man recht ausfuehrlich informiert wird), Schwimmen, Lunch, Sandboarding, Animals, Dinner, Campfire,
Kangarooisland
wenig Schlaf, Angucken, Beach, Barbeque, National Park, Seeloewen, Relax, Bus, Faehre, Adelaide, wenig Schlaf... - das ist die Kurzversion der letzten beiden Tage. Es war wirklich toll, die Insel hat ja nur 150x75 km und durch die Tour haben wir die wichtigsten Dinge mitgekriegt. 21 Leute, darunter zwei ca. Mitte/Ende 50jaehrige Aussie-innen und ein Daenisches Ehepaar im selben Alter haben inmitten 25jaehriger und mir durchgeknallte Musik ertragen und dennoch fun gehabt. Diesmal gibt es nicht so viele Bilder: Speicher und Internetzeit sparen.

Heute, Mittwoch, geht es mit meinen beiden Deutschen Travelmates Frank und Lisa auf, den Landweg nach Perth im Minivan hinter uns zu bringen. Eine Einladung zum Weihnachtsessen am 24./25. bei einer australischen Familie in Perth haben wir auch schon und ueber Silvester werden ich dann wohl auch in Perth sein. Mal gucken, ob ich zuvor noch ein Hostel buchen muss.

look

Auf jeden Fall muessen wir dann noch los, uns mit Wasser und Lebensmitteln ausstatten, Petrol in die Karre und Kanister knallen, seelisch und moralisch auf 2800 km Kuestenoutback einstellen (aber wir haben 14 Tage Zeit), genuegend Tabak mitnehmen usw. Erst mal ist es noch recht unaufregend, da noch einige Ortschaften kommen aber spaeter folgt die (angeblich) laengste Geradeausstrecke der Welt mit 400 km und es gibt wohl alle 150 bis 200 km mal eine Tanke. Ich freue mich wie ein kleines Kind, endlich wirklich weg von der ganzen stinkenden Zivilisationsguelle zu sein. Sollte ich mich bis zum 26.12. nicht wieder melden, braucht man wohl keinen Suchtrupp mehr loszuschicken: dann lohnt es sich auch nicht mehr! *g*

Ansonsten bin ich gelegentlich gemischten Gefuehlen unterworfen: mal ist alles toll und ich geniesse die Zeit, dann kommt der (taegliche) Einbruch, wo ich heulen koennte um all die Menschen, die so fern sind und mir fehlen, dann fange ich mich wieder und das Karusell beginnt von vorn. Auf jeden Fall haben wir hier fuer die Ortsverhaeltnisse noch keinen richtigen Sommer, aber der kommt noch und ein Fruehling mit 23-28°C (nachts dann nur 12-17°C) ist fuer den Moment auch OK.

look

Liebe Gruesse an die Heimat und vielen Dank fuer die Mails, fuer den Autoverkauf und die Finanzverwaltung (und nachtraeglich noch mal besonderen Dank an die Mama fuer das Sponsoring, habe ich bislang wohl noch nicht gesagt).

Musiktipp: .../Nada_Surf/Lucky (was ich inzwischen Liebe!!!)

2008/12/06

untitled - 06/12/2008

Um nicht einseitig zu werden bietet sich ein gelegentlicher Wechsel des Fortbewegungsmediums an. Heute habe ich mich fuer ein Fussgetriebenes Zweirad entschieden und damit erfolgreich in kuerzerer Zeit eine groessere Distanz ueberwunden, als dies ohne die Raeder moeglich gewesen waere (evtl. ein Grund fuer die Erfindung dieses Gefaehrtes).

Fahrraeder sind wirklich praktische Gegenstaende: man kann sie fast ueberall mit hinnehmen, problemlos irgendwo stehen lassen und gelegentlich sind sie sogar kostenlos erhaeltlich, auch wenn man dafuer eine Kneifzange mit sich fuehren muss, oder, wie in meinem Fall, einfach eines borgen kann.

Der Vorteil, in kuerzerer Zeit mehr zu sehen und dann in einer vollkommen fremden Gegend einen Kaffee zu geniessen wird allerdings schnell zum Nachteil, wenn man feststellt, dass man den verkehrten Stadtplan eingepackt hat. Dann sollte man entweder ueber gutes Orientierungsvermoegen verfuegen, zumindest aber die zurueckgelegte Strecke rekonstruieren koennen. Ist beides nicht gegeben, hilft es unter Umstaenden Andere um Hilfe zu ersuchen, was deutlich schwieriger wird, wenn man den urbanen Bereich verlassen hat. Aber auch hier kann es immer noch komplizierter werden, z. B. wenn einen, graue und schwere Wolken geflissentlich ignorierend, urploetzlich ein Gewitter ueberfaellt. Die entsprechenden Verhaltensregeln sind ja allerdings hinlaenglich bekannt: nicht unter den einzigen Baum stellen, lieber flach in den regennassen Matsch legen und auf den kommenden Tag hoffen.

2008/12/03

staying in Adelaide (Update: Fotos)

Ich melde mich mal wieder hier zu Wort: bin noch immer in Adelaide und geniesse das schoene Wetter. Inzwischen habe ich alle Dinge besucht, die gratis sind und morgen steht dann noch der Beach auf dem Programm.

Im Hostel ist es super. Sind zwar auch hier viele Deutsche, aber die meisten Leute verfuegen ueber ein wenig Hirnmasse, so dass man auch mal abwechslungsreichere Gespraeche fuehren kann. Der Inhaber ist ein cooler Typ, wohl Mitte 50 und hat einen Mitte 30jaehrigen Typen hier wohnen, der fuer Ordnung, Unterhaltung und Spass sorgt. Fuer mich ist das wirklich ein Platz zum wohlfuehlen und ich bin keinen Tag zu frueh hier aufgeschlagen.
Adelaide

Die Aussies machen lustige Sachen: Schlange stehen ist ja eigentlich eher eine britische Art, aber wenn die hier in der Rushhour auf den Bus warten, stehen schon mal dreissig Leute schoen der Reihe nach den Fussweg entlang. Der Kruemelkaffee, den es hier allenthalben gibt verspricht nicht so viel Genuss, aber ich habe schon ein bevorzugtes Cafe gefunden, wo ich fleissig eine Bonuskarte stempele. Zum Fruehstueck gibt es Pancakes, allerdings sind die meistens gegen 9 Uhr schon alle, also zeitig aufstehen oder halt verpassen. Ansonsten koche ich ein mal am Tag, ist billiger als Essen gehen und zwischendurch gibt es Sandwiches. Ist OK und ich denke, ich ernaehre mich recht gesund. In Adelaide haben die Leute im Schnitt etwas mehr Koerpergewicht als in Melbourne, liegt wohl an der Weinbauregion und dem entsprechend guten Essen und daran, dass ich hier nur wenige Leute Sport treiben sehe - war in Melbourne ganz anders.

Uebers Wochenende gehts dann mit einer Tour auf Kangoroo Island, da bin ich am Sonntag nachts wieder im Hostel.

Ich hoffe allen geht es gut, freue mich auch ueber Nachrichten. Stelle hier noch mal den Link zum Kommentar von paola rein, wo man die billigen Nummern finden kann, nur falls jemand mal anrufen will. Liebe Gruesse!

2008/11/26

Statusmeldung

Bin in Adelaide angekommen, werde die Woche auf jeden Fall hier bleiben und das schoene Wetter geniessen und mir einen Haufen Kultur reinziehen. Nach dem Spaziergang habe ich scheinbar eine dezente Sehnenscheidenentzuendung, aber das kommt mir ganz recht, da habe ich einen Grund mehr, noch mal nix zu machen. Die Bibliothek ist modern, ganz anders als Melbourne, wo ein altehrwurdiges Gebaeude prahlt und die Internetzeit ist strikt begrenzt. Gut so, was soll ich schon wieder mit 28 Grad prahlen. (:P) Adelaide hat ca. 1 Mio Einwohner und ist etwas busy, deutlich weniger als Melbourne, etwa vergleichbar mit Leipzig. Da ich erst gestern Abend ankam und heute gleich noch das Hostel gewechselt habe (schrecklich: ueberall massenhaft Deutsche Kinder [mainage 20-23]), habe ich noch nicht viel gesehen. Das mache ich dann die Woche. Jetzt bin ich uebrigens nur noch 9.5 Stunden voraus, 800 km Bus und eine halbe Stunde verloren: tztztz!

2008/11/24

Leaving Melbourne

Nachdem ich sehr viele Aeusserungen kassiert habe auf meine letzten depressiven Weltansichten habe ich in der vergangenen Nacht einen sehr ausgedehnten Spaziergang gemacht durch Melbourne und abgesehen von den Englaendern wuerde jeder englischsprechende Tourist sagen: "I love it." Vor lauter Verzweiflung habe ich doch voellig aus den Augen verloren, dass ich ja doch fuer mich hier bin und ein Traveller sein will.
Hobart and Tripp

Dabei bin ich dann endlich (wieder?) zur Vernunft gekommen: von wegen! Schoen geprahlt habe ich, wie schnell man sich an alles gewoehnt. Probleme mit dem Linksverkehr (habe mir den ganzen Spaziergang lang die Blickrichtung beim Strassenueberqueren in den Kopf geschraubt), Schwierigkeiten mit dem Englisch und wahrscheinlich auch ein ganzes Stueck Angst (ja, Maddin, so klein war er auch schon mal!) haben mich in einen Zustand der Pause versetzt.

Naja, auf jeden Fall ist es jetzt erst mal genug mit irgendwelchem Gejammer! Und irgendwie freue ich mich darauf, nun endlich morgen allein loszuziehen und zu sehen, wie es klappt. Da geht es dann nach Adelaide.

Um noch nachtraeglich was zu Hobart, der Hauptstadt Tasmanias zu sagen: Ich kann dieses Kaff nicht leiden. Ansonsten war der Ausflug nach Tassi eher hektisch: fahren, anhalten, knipsen, essen, schlafen, fahren. Den groessten Genuss hat der letzte Tag geboten, als ich mit zwei anderen Deutschen und Leo nochmal einen Tagesausflug gemacht habe (wovon es auch die meisten Bilder gibt).

Kuesschen und liebe Gruesse an die Heimat.

2008/11/21

am ende des tages...

sitze ich irgendwie etwas verzweifelt in der welt herum und bin mir ploetzlich gar nicht mehr sicher, ob ich mit dem zufrieden bin, was ich nun habe. wahrscheinlich gehoert es dazu, gelegentlich zu zweifeln und vielleicht ist das einfach eine notwendigkeit fuer mich. ob ich jetzt wirklich gluecklicher bin, als zuvor, kann ich auch nicht sagen. klar, ich geniesse meine zeit hier und ich finde es noch immer grossartig, hier zu sein. aber es brauchte nicht lang, bis es normal wurde, dass mein umfeld halt nun anders ist. recht schnell habe ich mich an linksverkehr, wallabies, beschilderungen an strassen und verkehrsmitteln, die angewohnheit vieler aussies am mittag schon mit bier zu beginnen uws gewoehnt.

melbourne tut mir nicht gut und dazu brauchte es nun eine zweite woche, das herauszufinden. zwar mag ich die stadt, viel mehr als hobart, ist halt doch etwas mehr busy und irgendwie scheint mir das zu liegen, aber gleichzeitig empfinde ich manchmal eine gewisse lange weile. eigentlich waere es an der zeit, etwas arbeiten zu gehen oder halt mit der reise weiterzumachen und das zu tun, was ich ja eigentlich hier tun wollte: allein sein. komischerweise, das war mir auch vorher schon klar, brauche ich dazu nicht unbedingt in die ferne zu gehen, mehr als allein fuehlen kann man sich nicht, aber ich denke doch, dass ich das momentan deutlicher wahrnehme, als dies in deutschland moeglich gewesen waere.

die sprache ist so eine sache. vor ein paar tagen bin ich aufgewacht und konnte kein wort englisch sprechen. als ich mir etwas zu essen ordern wollte, ging mir die uebliche freundlichkeit total ab. dafuer habe ich hier noch etwas zeit mit der mulle, mit der ich halt schon recht gut quatsche. dann habe ich noch meinen kanadischen buddy, leo. er ist ein total verplanter typ, der eigentlich auch nicht so recht weiss, was er hier will und wovor er weglaeuft. wir verstehen uns ganz gut und ich verstehe auch sein englisch.

musiktipp: brahms/sonaten_fuer_violinie_und_klavier/Mullova&Anderszewski

2008/11/19

Es war einmal

eine grosse Familie, die zaehlte ueber 120 Mitglieder. Einstmals war die Familie sehr reich gewesen; das war zu einer Zeit, als sie noch nicht zu so beschaulicher Groesse angewachsen war. Damals hatte das Land ausgereicht, alle zu beschaeftigen und satt zu bekommen. Doch dann kamen viele Kinder und Kindeskinder und alle wurden nach Kraeften geliebt und herangezogen und durch Heirat kamen neue Verwandte hinzu und der Acker reichte nicht laenger, alle zu ernaehren. Die ersten begannen, den Hof zu verlassen und der Platz, zu dem viele Jahre immer mehr Menschen gekommen waren, begann langsam aber stetig auszubluten und zu verarmen. Niemand konnte und niemand wollte diesen Vorgang aufhalten. Zuletzt lebten nur noch wenige Menschen auf dem Hof, der nicht mehr genuegend abwarf, auch nur diese wenigen Menschen satt und zufrieden zu machen. Irgendwie, unbemerkt, hatten sich die Zeiten veraendert und es war der Familie nicht gelungen, sich an die neue Situation anzupassen und gleichzeitig als Verbund weiter zu existieren.

Im Brunnen im Innenhof, so besagte eine alte Geschichte, liege ein Schatz vergraben, aber bislang hatte sich noch niemand bereit gefunden, in den Brunnen zu steigen und nach dem Schatze zu suchen. Das Wasser war sehr tief: wenn man den Eimer mit einigen Steinen fuellte und ihn bis auf den Grund hinunter lassen wollte, so reichte das Seil nicht aus, den Boden zu erreichen.

Eines Tages kam ein junger Bursche des Weges, seines Zeichens ein Zimmermann auf Wanderschaft. Der sah von weitem schon, dass das Dach des Hauses einer Reparatur beduerfe und wollte seine Dienste anbieten. Allein, der Hausherr, ein inzwischen ergrauter Greis von vielleicht 80 Jahren, hatte keine Entlohnung fuer den Handwerker bereit. So erzaehlte er ihm die alte Geschichte und erlaubte dem Zimmermann, den Brunnen nach dem Schatz abzusuchen, so er das Dach in Ordnung braechte. Gesagt, getan. Der fleissige Bub reparierte den Schaden und sobald er damit fertig war machte er sich daran, eine Loesung fuer das Heben des vermeintlichen Schatzes zu finden. Aus mehreren Trinkschlaeuschen bildete er eine Luftleitung und ein Eimer sollte ihm als Taucherglocke dienen. Er baute aus Hanfschnur auch eine Leiter, die tiefer war als der Wassereimer jemals gelangt war, um daran hinab zu steigen. Als er seine Vorbereitungen abgeschlossen hatte, kamen die restlichen Bewohner des Hauses zusammen, um den Vorgang zu beobachten und vor allem um zu erfahren, ob es den Schatz denn nun gaebe oder nicht. Allein, der Taucher stieg in den Brunnen, nutzte die Leiter um zum Grunde zu gelangen, das Luftseil wurde ihm nachgereicht und wie er tiefer und tiefer kam, so begann es um ihn herum zu leuchten und zu scheinen. Die Farben die er sah wurden bunter und bunter und je weiter er hinabgelangte, desto mehr Farben und Formen, ja Muster zeigten sich um ihn herum. Weit war er vom Grund entfernt, als die Leiter endete, als durch den Luftschlauch kaum noch frischer Sauerstoff gelangte und er doch schon betaeubt war vom Glanz all der Lichter um ihn herum. Und wie er so auf der letzten Sprosse der Leiter stand, wusste er, dass er den Schatz wohl gefunden hatte, er selbst aber fuer immer verloren war.

'Love Song' - Archive

muss mal wieder einen songtext speichern:

All this time I'm distracted from the world
The world outside of your arms
All I need is here

Try and find, a way to say the things
The things I feel when you smile
They take away my words

You know, that people come and go
It's here for me
When things in life run me down
All I need is you

You wanted a love song
You asked for a love song
You wanted a love song from me
You asked for a love song from me
Now there's a love song for you

Yeah, I know, I don't hear you,
I don't see you, I can't feel
you
You know, it's always my fault,
communication is such a let down
I ain't proud of my behaviour
I thank the lord, you're still here (Repeat x 6)

Yeah I know that I push you
Yeah I know that I push you
Yeah I know, yeah I know, yeah
I know that I push you

I know that I push you (Repeat x 7)

Try and find, a way to say the things
The things I feel when you smile
They take away my words
You know, that people come and go
You wanted a love song from me
You asked for a love song from me
Now there's a love song for you

2008/11/14

Tassie

Die Ueberfahrt mit der Faehre von Melbourne nach Davonport ging ueber Nacht. Der Kahn startete 8pm und als wir dann irgendwann die offene See erreichten begann es ganz schoen zu schaukeln, aber daran gewoehnt man sich. Ich bin zusammen mit Leo an Bord gegangen, dem kanadischen Koch, den ich im Pint on Punt kennen gelernt hatte. Nachdem wir eine Weile herumsassen und uns eine voellig verbloedete Show im Fernsehen reingezogen haben, habe ich Inni, eine Frau aus Brazil, angesprochen, die mit haufenweise Infomaterial aufgeregt hantiert hat. Sie wollte ihren Tripp durch Tasmanien planen, hatte aber ueberhaupt keine Vorstellung, wie und was. Wir hatten uns auch nicht informiert und wollten es ja langsam angehen lassen. Schnell sassen wir gemeinsam am Tisch und planten, was zu tun waere. Ein anderer kanadischer Guy, den wir beim Einchecken getroffen hatten wurde noch dazu geholt und es war klar, dass wir eine Karre mieten und damit die Insel unsicher machen wuerden. So war es dann auch und nach einer richtig bescheidenen Nacht (es handelte sich um einen Raum, in dem ca. 50 Sessel waren, aehnlich wie Bussinesclass im Flugzeug), in der ein Typ im Sessel vor mir, dessen Gesicht den Umfang meines Gesaesses hatte, mir die Ohren
Tasmanien
kaputt geschnarcht hat und ich halbstuendlich einen Blick auf die Uhr geworfen hatte gab es ein richtig fettes Fruehstueck und das Auto gleich dazu. Das war dann ca. 8am

Also ging es los von Davonport nach Sheffield, wo wir ein erstes break hatten. Ryan, der Typ aus Kanada, ist die ganze Zeit gefahren und ich habe den Navigator gespielt, waehrend Leo logischerweise als Chief fuer das Essen zustaendig zeigte und Inni die Quotenfrau war, die immer fuer einen Lachanfall gut ist. Weiter ging es suedlich zu Mt Roland, den wir aber nur vom Auto aus zu sehen bekamen. Ueberhaupt ging das mit dem Auto recht schnell und es ist einfach nicht noetig, 20 Tage auf dieser Insel zu verbringen, es sei denn, man geht auf ausgedehnte Wandertouren, die dann aber auch richtig teuer zu Buche schlagen (bspw. 6-Tage-Tripp durch den Craddle Mountain National Park fuer 580 $). Wir waren gleich am Lake Dove, der weiteste Punkt bis zu dem man mit dem Auto kommt ohne zu bezahlen und haben einen Wombat nicht ueberfahren. Knuddelig das Teil! Dann ging es zurueck und gleich zum Lake Parangana, weiter zu den King Salomon Caves, wo wir den Beginn der Fuehrung leider verpasst hatten. Wieder zurueck und durchgefahren nach Launceston [sprich: Lounsistn], wo wir ein sehr gutes Hostel fuer eine Nacht hatten. Wir hatten auch Glueck, dass es noch einen Coles, ein Supermarkt, gab, der erst 9pm seine Pforten geschlossen hat und wir also noch etwas zu essen kaufen konnten. Bei der Gelegenheit habe ich mir dann gleich mit den billigen FlipFlops, die ich mir noch in Melbourne gekauft hatte, an jedem Fuss eine schoene Blase gelaufen. Es gab dann im Hostel noch lecker Haehnchen auf Reis und am naechsten Tag war noch genug uebrig, um einig Wraps zum Fruehstueck zu nehmen. Wir unternahmen noch einen recht ausgedehnten walk zu Cataract George und dann war es aber auch Zeit, dieses Kaff zu verlassen, denn wir wollten zur Ostkueste rueber.

Das haben wir auch geschafft: Red Fire Bay, the Great Ocean war das naechste Ziel. Wir sind auf den Felsen herum geklettert, Leo hat seine Brille zwischen zwei Steine fallen lassen, so dass ich sie mit dem Fuss wieder herausfischen musste und Inni hat sich fast den Fuss gebrochen. War gut! Alles ging recht schnell, wir sind am selben Tag noch nach Bicheno gefahren, wo wir ein etwas verspieltes Hostel mit einer Kanadierin, drei Deutschen und einer Koreanerin teilten. Die Attraktion im Ort: Minipinguine. Wir haben tatsaechlich im Halbdunkel am Strand welche gesehen, aber das hat meine Kamera dann gar nicht geschafft. Dafuer aber die Geraeuschkulisse:



Am Abend gab es richtig geile Medium Beefs mit Karotten und Potatoes. Der naechste Morgen brachte zeitiges Erwachen und zeitiges Aufbrechen. Es ging dann zur Wineglas Bay im Freycinet National Park. Aufstieg und Abstieg mit schwitzen bei gefuehlten 35, tatsaechlich aber nur 27 Grad. Gesamtstrecke ca. 6 km, also gar nicht so viel. Aber Inni hatte ganz schoen zu tun und ich musste mich sehr anstrengen, sie aufrecht zu halten. Leider war ich nicht richtig im Wasser am Beach, koennte mir jetzt noch in den Hintern beissen. Der Tripp war nett, aber dann war es Zeit nach Hobart, der Inselhauptstadt, zu kommen um den Mietwagen wieder abzugeben.
Ryan hat eine Couchsurfing-Unterkunft gefunden wo wir morgen auf ein Barbie (Grillabend) eingeladen sind. Wird sicher nett, der Typ war auch schon mal kurz mit im Hostel. Abends ging es dann doch mal in einen Pub, wo ein Haufen Leute am Feiern waren.

Nun, that's it for now! Zu Hobart kommen dann noch weitere Infos, denke ich zumindest mal! Werde jetzt mal schoen pennen gehen, hier ist es 2.30 am.

Endlich: Fotos!

Hey. Ich habe endlich mal die Melbourne-Bilder eingepflegt!

Melbourne - Impressions

2008/11/10

My first hostel ever and other stuff

leider einen Tag zu spaet veroeffentlicht

Hey there! Ich versuche gerade noch einmal ein Movie vom Hostel hochzuladen. Gestern musste ich stoppen, da die Verbindung so in use war, dass es mehr als zwei Stunden in Anspruch genommen haette. Mal sehen, ob ich es diesmal hinbekomme. Zwar habe ich noch etlichen Speicher frei bei Picasa aber ich mache mir schon Sorgen, dass ich eine Auswahl an Fotos treffen muss, um sparsam mit dem Platz umzugehen. Vielleicht ist das auch besser, als mit zu vielen Bildern zu langweilen, aber vielleicht hat ja auch jemand noch einige Tipps, wo ich noch mehr Bilder "unterstellen" kann. Habe mir jetzt auch noch einen facebook-account gemacht, allerdings werden die Fotos dort angeblich ziemlich klein und wenn ich so richtig angeben will mit dem tollen Wetter und den Straenden, dann sind kleine Fotos nun mal keine Alternative.

Waehrend der Film hochwandert kann ich ja noch ein wenig zusammenfassen, was so passiert ist. In meinem Zimmer waren zu Anfang zwei englische Guys, mit denen ich aber nicht so richtig ins Gespraech gekommen bin. Die waren einen Tag feiern, dann haben sie einen Tag abgehangen, dann haben sie wieder einen Tag gefeiert und dann war ihr check out. Naja, no problem at all! Am zweiten Tag sind zwei suesse Franzosen eingezogen, die mit dem englischen auch nicht so gut sind. Wir haben recht viel zusammen unternommen, Museum gesehen, Stadt besucht usw. und der franzoesische Akzent ist echt schwierig zu verstehen aber mit ein wenig Gewohnheit wird es besser. Irgendwann kommen da auch noch mal einige Fotos rein! Zwischenzeitlich habe ich viel mit Katy gequatscht, die mich immer wieder (ohne grosse Widerstaende) ueberredet hat, deutsch zu erzaehlen, weil sie es so vermisst hat. Liebevoll hat sie jeden Abend gekocht und wir haben nette Gespraeche gefuehrt. Da es im Hostel sehr eng ist und der Gemeinschaftsraum immer fast ueberquillt vor Leuten, war ich natuerlich auch gezwungen, englisch zu reden, aber das ist ja nun auch Sinn und Zweck der Sache. Ich denke, ich werde nicht so ausfuehrlich ueber die Tagesausfluege berichten, das kommt dann eher als Bilduntertitel. Nach den zwei Englaendern folgte ein Ami-Paerchen, die waren viel unterwegs, da sie jetzt nach drei Naechten schon wieder weg sind, auf nach Sydney. Ein anderer native-Sydneyaner ist noch im Zimmer und als einziger heute nicht ausgezogen: he is working as a bartender allthrough the night and sleep by the days. Er sieht ein wenig wie Helge Schneider aus - ich hatte da mit Katy (called Mulle as well) schon viel Spass!

Allgemein kann ich wirklich nur sagen: die Aussies are very friendly! Wen immer man irgendetwas fragt und auch untereinander: Hilfsbereitschaft, Begeisterungsfaehigkeit und irgendwie auch ein wenig von der ami-like-Oberflaechlichkeit. Beim Sprechen ist es oft nicht ausschlaggebend, wie deutlich man spricht, es kommt mehr auf die Intonation an: fuer "Hallo" reicht ein zusammengezogenes "herder" (Hey there) oder "hey-u" voellig aus. Natuerlich antwortet man darauf mit "how-ru" (How are You), worauf man mit zugewandtem Tonfall, wenn man die Leute mag auch mit Begeisterung in der Stimme, "eimfein" (I am fine) zu antworten hat. Mag man Leute weniger, so reicht auch ein brummeln dieses Gespraeches aus, waehrend man aneinander vorbei geht. Zur Verabschiedung gibt es dann noch ein "Cie-U" (See You) und das ganze hat sich.

(Der Leser wird inzwischen gelangweilt fragen, wie lange dieser Erguss hier noch anhaelt, bevor er sich endlich wieder andern Dingen zuwenden kann. - Just bad taste! Uploaded 50% of the movie...)



Also gibt es noch eine kleine Besonderheit und fuer die tapferen Leute nachher noch einen zweiten Film: Die Aussies scheinen irgendwie auf Uniformen abzufahren. Dass Polizisten Uniformen tragen ist ja normal, aber alle Schulen haben eigene, Taxifahrer haben einen Dresscode und sogar Kindergaerten haben festgelegte Kleider. Im Museum habe ich eine Gruppe Girlies angequatscht und mich informiert, wie das so ist: Die Einrichtung legt die Klamotte fest, die Leute muessen die Kaufen und, wie ist es anders zu erwarten, sie beneiden die Deutschen Kids, die einfach so rumlaufen koennen, wie die Mutti das fuer den Tag festgelegt hat :D

So, nun ist schon fast Schluss mit Lesen! Heute geht meine Faehre nach Tasmanien: 8pm gehts los und 7am bin ich dann in Davenport. Ich fahre mit dem Kanadier (Leo), der eigentlich ein durchgeknalltes Drogenkind ist. Momentan bin ich aufgeregter, als ganz zu Beginn meiner Reise: da habe ich dann erst mal keinen deutschsprachigen Ansprechpartner mehr, das Englisch was ich habe muss reichen. Gut so! Wird auch Zeit!

Abschliessend will ich noch mal mit den 27 Grad prahlen, die es hier hat, war heute schon am Beach. Aber niemand badet dort. Hab mir gleich Sonnencreme zugelegt, nach einem Tag draussen (gestern) habe ich schon Farbe, das gab es noch nie!



Now guys, See you!

2008/11/08

Erste Bilder verfuegbar

Sitze nun in Melbourne in der Bibliothek und es ist mir gelungen einige Bilder hochzuladen. Leider ist das erst mal nur der Flug, die Internetzeit ist begrenzt hier. Ich habe es nicht nur verpasst, Bilder vom Flughafen Melbourne Tullamarine zu machen, es ist mir auch nicht in den Sinn gekommen, Duty Free Cigarettes mitzunehmen! Wie bloede von mir!

Flug


Gestern abend war ein kleiner Partyausflug in einen benachbarten Pub dran, war relativ gross mit einer mittelmaessigen Band und einer unterirdischen Musikanlage, dafuer gab es ueberall Flatscreens vom Fussballspiel (Arsenal vs. Manchester) und nicht nur die Aussies waren begeistert, auch die Massen besoffener Britten die ihre anabolikagestaehlten Koerper der Oeffentlichkeit praesentierten, konnten kaum genug von dem Stuff bekommen, der dort verkauft wurde: Carlsberg 8 $, Beam/Coke 12 $. Anstehen sogar auf der Herrentoilette war obligat und die Ordner hatten einen geschaetzten IQ von 130 - waren allerdings auch mindestens 10 Leute! Ich frage mich ernsthaft, ob ich hier her gekommen bin um mir das anzutun und die Antwort ist erwartungsgemaess einfach: Nein!!!

Deshalb ist es ja auch so gut, dass es jetzt bald mal raus aus dem kleinen Melbourne geht! Morgen gehts in das wesentlich kaeltere Tamania, derzeit maximal 19 Grad - huhh, froestelig!

2008/11/06

Melbourne und Startprobleme

Nachdem ich mein Hostel erreicht habe, ging es recht schnell, dass meine Visakarte verloren war. War ziemliche Panik, habe versucht einen oeffentlichen Fernsprecher zu benutzen, aber das ist nicht so einfach mit Auslandsgespraechen...

Jetzt habe ich eine australische Telefonnummer: 0061414377763.

Heute abend (weil hier ist es jetzt Mittag) werde ich alles regeln, die Karte und das Bargeld haben sich wieder angefunden, aber eine Visakarte kann man nicht entsperren... (Fuck)

Dennoch habe ich schon den Tripp fuer naechste Woche gebucht, da geht es dann nach Tasmanien. Es war ein derartig billiges Angebot, da musste ich einfach zuschlagen (only 40 Dollars per way). Dort werde ich bis zum 30. diesen Monats bleiben und mir die Natur reinziehen! Anschliessend bin ich noch mal hier im Hostel, habe eine weitere Woche reserviert. Mal gucken...

Australien ist recht teuer, verglichen mit Deutschland wuerde ich sagen, dass es ungefaehr die selben Preise sind. Das Geld fliesst einem nur so aus den Fingern: 5 Dollar fuer 1,5 Stunden Internet, 16 Dollar fuer einen Buerger (was nun wieder recht billig ist, wenn man bedenkt dass man davon echt richtig satt wird, sind ja auch Chips [Pommes] dabei), 3 Dollar fuer 0,75 Liter Wasser, 69 Dollar fuer das absolute Billighandy - welches ja inzwischen auch funktioniert - usw.

Leider habe ich noch keine Moeglichkeit gefunden, Bilder reinzustellen, weil so viel anderer Mist zu bedenken war. Von Melbourne gibt es bislang auch nicht so viele Fotos, aber das kommt in den naechsten Tagen. - Diese Amitastatur ist echt droege...

Werde jetzt mal schnell eine Dusche nehmen, dann gehts zum Beach, vielleicht gehe ich sogar baden :P, Wir haben heute ca. 24 Grad, geile Sonne und es gelingt nicht, schlechte Laune zu haben.

Bilder vom Hostel habe ich auch noch keine gemacht, sehe foermlich vor mir, wie meine Mutter die Haende ueber dem Kopf zusammenschlaegt ob der Zustaende, aber alle Leute sind echt guter Stimmung. Wohne grade in einem 6-Bett-Zimmer, echt eng aber ist ja auch nur zum schlafen da.

Der Strassenverkehr ist ziemlich ungewohnt. Ich merke, wie automatisiert es ist, nach links zu gucken, wenn ich eine Strasse ueberqueren will, ist aber die falsche Richtung. Die Stadt ist recht sauber, was kein Wunder ist: eine weggeworfene Kippe kostet schnell 200 Dollar aber bislang ist mir nur einmal eine aus der Hand gefallen, die ich gleich wieder aufgehoben habe!

Meine Internetzeit ist gleich alle, also nur noch schnell einige Worte zu Katy: es ist echt hilfreich, jemanden zu kennen und sie geniesst es sehr mal wieder deutsch zu sprechen. Habe bislang am meissten mit einem Kanadier gequatscht, der richtig gut zu verstehen ist, evtl. fahren wir dann gemeinsam nach Tasmanien. Die meisten Leute sind erst kurz in Australien, etliche aus France, Kanada, wenige Deutsche, Australier auch.

It's great to be here! It's just easy to get in contact with other people and my English is not that bad i thinked... - zumindest reicht es fuer die Verstaendigung.

Send u all kisses! Until next visit! (Denke trotzdem ganz viel an die Menschen, die ich gern habe) Schmatz!

2008/11/04

Melbourne

für jetzt mal nur ein kleiner Zweizeiler:

nach ca. 30 Stunden Reise habe ich Melbourne erreicht und auch schon mein Hostel, die Katy und gleich noch eine Dusche gefunden.

Alles weitere später!

Seid alle lieb umarmt und vielen Dank an alle, die mir bis hierher geholfen haben!

Also erst mal schnell winke-winke, bin ziemlich erledigt.

(Ach übrigens: hier ist es jetzt 00:39 Uhr)

2008/10/25

Fast gelaufen

Schönen guten Morgen! Ich habe ausgeschlafen, was nach dem vergangenen Tag dringend nötig war. Wie es nun einmal bei einer Wohnungsauflösung ist, stand eine ganze Menge Arbeit auf dem Plan: meine Sachen sind fast komplett verpackt und inzwischen in der Nähe von Dresden eingelagert (vielen Dank an Alf für die Kostenübernahme). Wenn ich sparsam bin, bekomme ich noch zwei Kisten zusammen und natürlich muss auch der Rechner noch untergestellt werden. Dafür habe ich schon freundliche Hilfsangebote von Katja und P. erhalten. Ich habe, ach wie klug, die Gunst der Stunde genutzt und ausgemistet. Was sich in vielen Jahren so ansammelt, ist eigentlich unfassbar. Gut ein Drittel meines Umzugsvolumens habe ich gespart durch bloßes wegwerfen. Gibt es Menschen, die kontinuierlich so ausräumen, dass sie nicht tonnenweise Schrott im Haus haben? Ich meinte, mich dazu zählen zu können, da ich eigentlich nicht so große Schwierigkeiten habe, auch mal Dinge wegzuwerfen. Nun, weit gefehlt, es gab Dinge hier, die bereits drei Mal mit mir umgezogen sind, und die ich in der ganzen Zeit nicht gebraucht habe: also weg damit jetzt!

Einer kurzen Übernachtung in Dresden folgte die eilige Rückfahrt nach Berlin. Hier stand Abfall auf dem Programm: die BSR hat mich überwiegend kostenlos all das Zeug abgeben lassen. Die angemietete Robbe war zumindest halb voll mit Wohnungsmüll.

Tord und Mechti sind zwischenzeitlich auch noch ausgezogen. Unter all dem Umzugsstreß war gar keine richtige Gelegenheit, noch mal einen netten Abschiedsabend zu haben, eigentlich schon schade.

Am Abend gab es die Geburtstagsfeier bei Christian, war sehr nett! Als ich ca. halb sechs im Bett gelandet bin, war mir nur verschwommen klar, dass der nächste Tag halb neun beginnen würde. Aber so war es, da lies sich nichts dran schrauben, denn wenig später waren die von Kristin bestellten Umzugshelfer anwesend. Wir haben es geschafft, ihren ganzen Kram in meine Mietbude und in die von Martin St.s zu verstauen und damit gegen 14 Uhr nach Leipzig zu schunkeln. Dort ging es straff mit Ausladen weiter und glücklicherweise waren auch da 3 Helfer vor Ort (sonst würden wir wohl jetzt noch ausladen), die aber dann doch eher einen Gemächlichen gemacht haben. Nach einer kleinen Stärkung ging es zurück nach Berlin, da ich ja heute morgen die gemietete Karre abgeben musste. Unterwegs war ich so am Ende, dass ich eine halbe Stunde gepennt habe, bevor ich mich wieder aufs Fahren konzentrieren konnte und halb eins stand die Robbe dann wieder in der Prinzenstraße.

Die Pfandflaschen, die unbedingt aus der Wohnung ins Auto mussten und mit nach Leipzig und dann wieder zurück nach Berlin fahren mussten liegen jetzt in meinem Renault. Überhaupt war der Umstieg von der guten Übersichtposition im Sprinter in meine Karre ziemlich eigenartig. Beim Heimfahren hatte ich fast das Gefühl 'unter' der Straße zu sitzen. Naja, ich habe mir noch eine Badewanne gegönnt und bin dann komatös zur Ruhe gekommen. Bei der Gelegenheit habe ich jetzt auch zum ersten mal in dieser Wohnung nach vorn raus geschlafen, sprich in Kristins Zimmer. Aber ich hätte wahrscheinlich überall gut geschlafen!

Was steht eigentlich noch an?
- Krankenversicherung
- Strom-Adapter-Stecker
- Wohnungsputz und weiterer Müll
- Leute treffen (kann man damit jemals fertig werden???)
- Kraxe probebepacken und wiegen
- Geld zwischen Konten hin- und herschieben
- Nachsendeauftrag
- Meldestelle: Abmeldung
- WG-Konto schließen
- Freenet den bösen Finger zeigen

2008/10/20

am ende des tages...

versuche ich bilanz zu ziehen, was zuletzt gewesen ist. eigentlich alles so wie immer, nur dass ich es nicht immer wirklich glaube, sehen zu können, wie es ist.
;-)
ich könnte mir sehr gut einbilden, heute einige dinge so zu sehen, wie sie sind und vielleicht tue ich das auch wirklich, vielleicht liege ich aber auch -so was, von entfernt! ich habe menschen getroffen, die in meinem leben eine große rolle gespielt haben und die deshalb wichtig für mich sind. das tue ich auch, wenn ich nach dresden fahre, aber das hier ist anders: hier war es ein einlassen auf gegebenheiten anderer. mit gewissen schwierigkeiten ist das verbunden und ich denke schon, dass ich irgendwie auch ein 'gewohnheitstier' bin. folglich fällt es mir schwer, mich auf neues, auf anderes einzulassen. aber es war eine sehr gute erfahrung. ich finde nichts, was mir irgendwie unangenehm aufstossen könnte (und das sage ich jetzt nicht um menschen zu loben, von denen ich annehme, dass sie das hier früher oder später lesen). ein kontakt ist mit sicherheit zu kurz gekommen, aber es ist wunderbar, dass es ihn gab!

musiktipp: /.../Eigene_Dateien/Eigene_Dateien/Eigene_mUsik/:P/Archive/Noise/010_Love_Song

2008/10/17

Faulheit mit beginnendem Fleiß

Momentan bin ich etwas faul, was irgendwelche Postings anbelangt. Eigentlich gibt es gar nicht wenig zu berichten. Ich war zwei Wochenenden hintereinander in Dresden, habe P. getroffen, Katja und Sandro, meine Mutter'li' und den Alf. Es gab ein langes Gespräch und angenehme Übernachtungen, kurze Gespräche und interessante Dinge zu erfahren, eine Geburtstagsfeier, ein Kaffeetrinken, einen Abend ausgibige Diskussion über Probleme, die nichts mit unserer Situation zu tun haben und ein neues Spiel, dass verschiedentlich Kopfzerbrechen bereitet. Ach, es gab auch noch einen Eisbecher, der nicht erwettet wurde...

Aber das ist freilich nur die Extrem-Kurz-Zusammenfassung der Ausflüge. Auch hier in Berlin gab es interessante Treffen, Gespräche, Überlegungen - die ich anstellen konnte, zwei sehr leckere Abendessen, nette und abwechslungsreiche Stimmungen in der WG und noch so einiges. Aber die Details behalte ich diesmal für mich (sind sowieso schon um die Ecke...).

Gestern, ja, jetzt ist es schon gestern, habe ich endlich angefangen zu packen. Das Flurregal ist schon fast leer, da muss nur noch n bissel Kleinkram weg. Ansonsten muss ich gucken, wieviele Kartons ich nun brauche. Wahrscheinlich werden es einige mehr, als ich dachte aber doch weniger, als beim letzten Umzug (vor nunmehr 4 Jahren). Ich habe ein super Angebot bekommen, meine Sachen unterzustellen. So werde ich es denn auch machen! Und für mein letztes Deutschland-Wochenende habe ich zumindest schon eine Idee...

Wie sehe ich mich selbst? Noch immer habe ich nicht wirklich Angst vor meinem Ausflug. Ich denke sogar immer noch, dass er großartig wird, auch wenn es schwer ist, weil doch irgendwie etwas angefangenes zurückbleibt. Wenn ich an den Abflug denke empfinde ich ein etwas mulmiges, aber zugleich kribbeliges Gefühl im Bauch. Ansonsten ist jetzt grad keine große Zeit für Reflektion, jetzt muss erst mal die Bude erledigt werden! Dennoch habe ich heute meinen Abtrittsbesuch in Leipzig auf dem Plan.

Den Kontokram habe ich heute auch mehr oder minder abschließend geregelt. Das WG-Konto, welches auf meinen Namen läuft, werde ich diese Woche noch schließen. Dann kann auch Freenet, die scheinbar einer Vertragsaufhebung nun doch nicht zustimmen wollen, keine Kohle holen und werden sie erst kriegen, wenn ich wieder da bin. Über die bin ich grad sehr verärgert. Seit 4 Jahren Kunde, der nur den Abschluß gemacht hat, keinen Neuvertrag nach 2 Jahren und die wollen mich nicht 1,25 Monate eher aus dem Vertrag lassen! Naja, eine Gesellschaft weniger, die später für einen neuen Vertrag in Frage kommt.

So, genug gefaselt! Jetzt gehts ins Bett, damit ich morgen (heute) hier noch was schaffe!

Kleine Frage noch im Anschluß: Wer will den ganzen Krempel lesen?


;-)

2008/10/09

Planungsphasenfastabschluss

Inzwischen habe ich mir so halbwegs den Monatsplan zurechtgelegt. Dieses und nächstes Wochenende ist für Sachsen-Besuche reserviert, ein mal Dresden, ein mal Leipzig. Mit meiner Mutter habe ich nun auch mal gesprochen und werde sie am Wochenende sehen. Die hat ja auch Urlaub gemacht und war einige Zeit nicht erreichbar - ganz schön übel, wenn man dann doch mal was von ihr will.

Bei der Suche nach Abstellflächen für meinen Kram, der ja aus der Wohnung raus muss, komme ich nicht so gut vorwärts, wie ich dachte. Das berühmte "Selfstorage", also Lagerboxen mit freiem Zugang, ist derart teuer, dass ich schon in Betracht gezogen habe ein Haus zu kaufen, weil mir das billiger erscheint... Nun müssen wohl doch private connections herhalten um das Zeug zu verstauen.

Jetzt treffe ich mich noch mit etlichen Leuten und irgendwie ist da auch immer Allolol im Spiel: wird Zeit, dass das mal aufhört. Mein ursprünglicher Plan einer Abschiedstour durch Deutschland wird nichts mehr, aber das ist gar nicht so schlimm.

Dresden scheint wieder deutlich besser zu laufen und im großen und ganzen muss ich schon sagen, dass da noch was geht! Find ich gut, aber Entscheidungen fallen erst später. Mal sehen, wo es einen hintreibt. Ansonsten kann ich nicht behaupten, irgendwie Bammel zu haben, aber vielleicht wird das ja auch noch. Viel Zeit ist ja nicht mehr. Muss anfangen meinen Kram zu verpacken.

2008/10/06

Wie verliert mich ein Zahnarzt?

Eigentlich ist die Geschichte recht unspektakulär: ich hatte einen Zahnarzt zu dem ich eine ganze Weile gegangen bin. Da finde ich es noch nicht mal besonders schade, wenn ich mal in einen anderen Stadtteil von Berlin 'reisen' muss, kann man schon mal machen! Mein alter Zahnarzt hat seine Praxis in der Turmstraße, hatte ja da in der Nähe mal gewohnt. Leider ist mir nicht mehr klar, wie der Typ heißt, aber wenn ich hingehen würde, würde ich die Praxis sofort finden. Naja, nun versuche mal jemand mit Hilfe des Internets einen Zahnarzt zu finden, dessen Namen man nicht kennt, wenn google dann in dieser Straße -weiss ich wie viele Zahnärzte ausspuckt. Auf dem Aufnahmebogen hatte ich damals auch angegeben, dass ich eine Erinnerungspostkarte wünsche zur jährlichen Untersuchung. Und da fängt es ja schon an: ich habe niemals diese Postkarte bekommen. Über die Behandlung kann ich mich eigentlich nicht beschweren, aber ich hatte auch angegeben, damals, dass ich an Zähneweißen und solchen Dingen kein Interesse habe. Und jetzt unterstelle ich dem Zahnarzt einfach mal, dass er mir keine Kohle aus der Tasche leiern konnte und deshalb unsere Geschäftsbeziehung nicht mehr fortführen wollte. Und das, obwohl ich sogar Füllungen mit Selbstbeitrag genommen hatte. Natürlich kann es sein, dass ich einfach vergessen wurde, das Computersystem abgestürzt und inzwischen neu aufgesetzt wurde oder dass mein Umzug die Zustellung der Karte unmöglich machten. Dennoch ist es mir lieber, diesem Zahnarzt allein die ganze Schuld dafür zu geben, dass ich jetzt drei Jahre den Besuch beim Zahnarzt vergessen habe.

Da ich allerdings doch über eine gewisse Ritterlichkeit verfüge und ja ohnehin letzte Woche eine Füllung verloren hatte, habe ich heute einen neuen Zahnarzt in einer neuen Praxis besucht. Siehe da: eine stark gestresste Zahnarzthelferin hatte mit der Anmeldung vieler neuer Patienten zu tun und konnte es kaum schaffen. Die Hektik und der leicht aufgesetzte aber dennoch freundliche Unterton, den sie verbreitete brachten mich an die Grenze eines Wutausbruches, dem ich nur mit Atemkontrolle widerstehen konnte. Als ich dann dran war, ging die Behandlung recht zügig. Wahrscheinlich werde ich es bald vergessen haben aber momentan kann ich noch genau sagen, welcher Zahn mit einem Bohrer malträtiert wurde. Und obwohl neuer Zahnarzt, obwohl neue Praxis, immer noch muss ich für eine Füllung die nicht aus schädlichem Material besteht zuzahlen. Blobb, wieder etwas weniger in der Reisekasse!

Ob ich nun jemals wieder da hingehe, kann ich noch nicht sagen. Sollte die Füllung in den nächsten Tagen wieder rausfallen, verlange ich Füllungsersatz!

Herbstgedicht

Mit schnellen Schritten kommt der Herbst
bringt Regen, Dunkelheit und Grau.
Jetzt musst du schaun, dass's nicht verderbt
die Liebe dir zum schönen Blau.
Selbst wenn der Herbst hat seine Reize
-so lieber nicht mit Sommer geize!
Denn wenn des Sommers Ende naht
wer'n Blätter bunter angemalt
obwohl sie doch nur Farb' verlieren
-los! -und lass dich nicht beirren.
Denn jetzt ist deine letzte Zeit,
sammeln für Frühjahrs Fruchtbarkeit!

2008/09/29

MP3-Player und mehr

Am Freitag habe ich mir endlich den für nötig befundenen ZEN gekauft. Nach recht ordentlicher Beratung und dem Erwerb entsprechenden Zubehörs bin ich also wieder einmal viel Geld losgeworden.

Bei meinem Kurzurlaub in Radebeul habe ich noch den Beginn des Weinfestes erlebt, ist mir aber bis heute schmerzlich. Bei der Fahrt auf der Berg- und Talbahn konnte ich enorme Fliehkräfte nicht so gut aushalten und habe mir eine Rippe geprellt. Zuerst dachte ich, ich hätte sie gebrochen, aber da der Schmerz so lange anhält und schön etwas über dem Herzen ist, gehe ich von einer Prellung aus und habe Herzschmerz. Aber 'das war es wert!'.

Katja hat ein neues Shampoo: es enthält viele kleine Reissnägel und meine Kopfhaut ist hinterher genauso oll wie zuvor.

Der Schuhkauf bei Deichmann war witzig, wo ich mir ein Paar unglaublich häßliche Damenschuhe zugelegt habe, die es aber nur eine Nummer zu klein gab. Die Schuhe hatte ich denn auch Samstag Nacht im KitKat an und bin selbst erstaunt, wie gut ich damit zurechtkam. Aber genug damit: stay clean! Und so bin ich dann auch am Vormittag ziemlich betrunken nach Hause getorkelt, habe zu viel Geld ausgegeben, meine Jacke verloren und kann nun behaupten, das ganze mal gesehen und nicht besonders viel gewonnen zu haben. Aber da mögen die Ansichten subjektiv sein. Glücklicherweise gibt es kein Photo vom Outfit, so kann die ganze Sache unbesehen der Vergessenheit anheim fallen.

Jeden Tag denke ich an Einen Menschen.

2008/09/23

Night-Trip

Komisch. Immer wenn ich nachts in Friedenau bin, finde ich etwas. Letzte Nacht habe ich das gefunden:

Von Night-Trip


I Love Berlin!

2008/09/22

am ende des tages...

Fuck! I have to feel mooooooore!

ich fürchte, ich muss aufgeben. und irgendwie ist es auch das was ich grade tue. ich gebe die kontrolle auf. irgendetwas, fühle ich, kümmert sich darum. das kann eine illusion sein, die mich in den abgrund führt, das kann die große eröffnung für den rest meines lebens sein. - oder ein beweis dafür, dass ich mich anpassen kann, oder halt auch nicht.

mein verlustrisiko ist begrenzt: keine materiellen werte, keine vermögensschäden für andere, und natürlich potentiell der tod, der mich genauso häufig vor meiner haustür trifft. wenn ich mir die bilder der möglichen gewinne ansehe, stellt sich nicht mehr die frage, ob ich das mache, sondern wann ich es mache. - es ist geradezu wie der erste sex im leben (thx k. fürs gespräch!). es gibt eigentlich nichts zu verlieren! ... außer illusionen.

today i have to say: i am freeeeeeeeeee!
thx to all helped me!
and special thx to martin!

2008/09/19

Nachmieter (3)

Zum gestrigen Termin um 18:00 Uhr für die vielgefürchtete Wohnungsbesichtigung ist niemand gekommen. Das war mir nicht unangenehm, konnte ich die eingeplante Zeit anders vertrödeln. Wahrscheinlich sollte ich nächste Woche mal ein wenig Organisation betreiben und Sachen mit der Wohnung klären und so.

Aber da habe ich ja dann schon frei und muss für zumindest ein halbes Jahr nur Arbeiten wenn ich es will oder spannend finde oder so.

Hat mir der letzte Nachtdienst noch einmal zugesetzt und mich ziemlich mißgestimmt sein lassen, bin ich jetzt schon bei der Zahl 3 angelangt. Fast so als ob es gleich abfällt. Fühlt sich wirklich großartig an!

Na dann sage ich jetzt einfach mal: Gute Nacht!

2008/09/18

'Stella'

ist die Geschichte einer Schauspielerin, meiner Ausgabe Anais Nins 'Unter einer Glasglocke' mit der Überschrift 'Eiszeit' beigefügt. Es wird auf Nins eigene, teilweise surrealistische Weise, die Dramatik einer zerbrechlichen Frau dargestellt. Da für mich selbst das Thema Liebesbeziehung relevant ist, möchte ich nur Aspekte aus dem Bereich der Geschichte zitieren, die sich damit beschäftigen. Stella hat eine Affäre mit Bruno, einem verheirateten Mann, der ihre schauspielerischen Fähigkeiten nicht zu beurteilen weiss, da er sie ausschließlich durch die gemeinsamen Gefühle kennt.

Sie lernen sich kennen: "Er sah sie vor sich, aber er sah nicht Stella, sondern seine Traumvorstellung von ihr. (...) Für Stella stand diese Liebe von Anfang an unter dem Zeichen des Zweifels, für Bruno unter dem Sternbild des Vertrauens.
(...)
Sie kamen aus zwei verschiedenen Welten: Stella verzehrt vor Hunger nach Liebe, Bruno von der Leere seines Lebens."


Im Aufblühen der Liebe, die eigentlich nicht über Verliebtheit hinausreicht, erlebt Bruno Trennungsängste: "Der leichteste Widerspruch (und sie liebte Widersprüche) entfernte sie ihm und er litt darunter. Dieses Leiden konnte nur durch ihre Gegenwart gelindert werden...", gleichzeitig verspürt er seiner Frau gegenüber Verpflichtungen, die der Beziehung zu Stella Dauerhaftigkeit verwährt: "Für einen nächtlichen Traum konnte er nicht alles, was er in seinem Tagleben geschaffen (...) hatte, über Bord werfen. Stella verkörperte den nächtlichen Traum, das Unbeständige, das Flüchtige, das erst in der Nacht zurück kehrt."

Stella ist in ihrer Begierde zu diesem Mann hin und her gerissen: " ...wollte nicht die Rolle seiner Frau übernehmen oder ihren Platz einnehmen.
(...)
Nur absoluter Besitz beruhigte ihre Furcht."

Dieser Konflikt in Stella wird größer und größer, ohne einen wirklichen Höhepunkt zu erreichen, während Bruno in ihr immer mehr Halt findet: "Er sah ihn (den Zustand zwischen beiden) weniger vom Tod bedroht als seine erste Liebe, die der Routine des Alltags zum Opfer gefallen war. (Denn von einem bestimmten Augenblick an war das Gesicht seiner Frau nicht mehr das Gesicht seines Traums. Es wurde zum Gesicht seiner Mutter. In dem Moment, in dem der Traum starb, verwandelte sich sein Zuhause in das irdische, traumlose Haus seiner Kindheit, und seine Kinder wurden die Spielgefährten seiner Jugend.)"
Ihre Wahrnehmung ist eine ganz andere: "Der Dämon des Zweifels beherrschte sie, der (...) sichtbare Beweise verlangte, Beweise der Liebe in der realen Welt, die mit tödlicher Sicherheit den Traum zerstörten, (...). Stellas Ängste forderten verzweifelt eine Rückversicherung. Wenn er ihretwegen alles aufgäbe, bedeutete dies für sie, dass er ihrem gemeinsamen Traum seine ganze Liebe schenkte, während für ihn alles aufzugeben bedeutete, Stella ein schächeres Ich zu schenken (denn seine Leidenschaft war die Liebe zum geträumten Ich und nicht zum Alltags-Ich)."

Dennoch wächst die Liebe zwischen beiden: "Er sprach ihren Namen so aus, als kröne er sie zur Favoritin. Er machte jedes Beisammensein zu einem abgerundeten, vollständigen Erlebnis, das von der Leidenschaft eines großen Hungers erfüllt war.
(...)
Die verlorenen und verpassten Augenblicke des Zusammenlebens, die verlorenen und verpassten Gesten gaben dem Freudenfeuer, das nur die kennen, deren Leben kurz ist, verzweifelte Nahrung.
(...)
Doch Stella bat stumm bei jedem Atemzug das Zweifels und der Angst: 'Lass uns zusammenleben' (als könne ein gewöhnliches Leben Sicherheit bieten!)
(...)
Jeden Tag kam er mit neuen Augen, die nicht durch Gewöhnung getrübt waren, zu ihr, (...), die sie jedesmal wie einen neuen, unbekannten Menschen vollständig umfingen."


Schließlich erreicht Stella doch noch den Höhepunkt der Beziehung, bezeichnenderweise allein: "Doch wenn er gegangen war, (...), dann überfiel sie von neuem der Zorn über die Schranken (...).
(...)
Um der Liebe willen musste sie absolut alles erobern und zerstören, aber sie wusste nicht, dass sie in diesem Moment zum Feind der Liebe, zu ihrem Henker wurde.
(...)
Eine Liebe, die nicht alle Hindernisse überwinden konnte (wie in den Mythen und Legenden romantischer Zeiten), war für sie keine Liebe."


Den Untergang führt Stella herbei: "Gegen die mechanische Forderung des Telefons schraubte sich die Musik wie ein mystischer Wolkenkratzer empor und triumphierte.
(...)
Erneut klingelte das Telefon. (...) Sie brauchte die Treppe, das Fenster, das Konzert als Hilfen, um eine unzugängliche Region zu erreichen, wo das Telefon klingeln mochte wie ein beliebiges mechanisches Instrument, ohne in ihr Widerhall hervorzurufen.
(...)
Nur die Musik war in der Lage, diese Stufen der Abgeschiedenheit zu erklimmen, (...), ohne die Macht zu besitzen, sie in ein Leben mit Bruno und in den Sog des Leidens zurückzuziehen."

Die Geschichte geht noch weiter, berührt noch andere Aspekte des Lebens und endet, wie sollte man es anders erwarten, traurig. Aber es bleibt Stellas Geschichte.

2008/09/16

Rückwärtszählen

Wenn ich die heutige Schicht hinter mir habe bleibt mir noch eine Hand voll Finger von denen jeden Tag einer verschwindet. Und dann ist es fürs erste vorbei mit dem vielen Arbeiten! Gestern habe ich noch mal als Leasingkraft geschafft und ich bin sehr froh, dass dies nun hinter mir liegt. Zum Abschluß wurde mir noch mal deutlich, dass es mir nicht fehlen wird!

Was meine persönliche Situation betrifft, so hat sich nicht viel getan. Ich knabbere an meiner untergegangenen Beziehung aber das ist wohl normal so. Anfangs konnte ich noch ein Gefühl der Befreiung empfinden, das inzwischen in so etwas wie aushalten und dulden müssen übergegangen ist. Dabei tue ich mich etwas schwer aber das wird schon: ist ja jetzt auch nichts neues. (Muss man sich eigentlich immer wieder selbst motivieren oder wie ist das?)

Eigentlich wollte ich heute ganz viel machen. Dann habe ich doch den ganzen Tag verschlafen. Aber dafür fühle ich mich körperlich wieder etwas wohler.

Frust-Link-Tipp: Spank_The_Monkey

2008/09/13

Es war einmal

eine schöne Prinzessin. Die lebte in einem riesigen Hofstaat. Überall waren Diener, die ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen konnten. Und noch bevor sie den Wunsch wirklich dachte, wurde er erfüllt. Sie lebte glücklich und zufrieden in ihrem Schlaraffenland. Sobald sie etwas bedurfte, wurde es ihr gegeben und wenn sie doch einmal einen Wunsch aussprechen musste, so geriet der ganze Hofstaat in Unordnung, denn alles setzte sich in Bewegung um diesen Wunsch sofort zu erfüllen: für eine Prinzessin gehörte es sich nicht, Wünsche auszusprechen!

Als sich die Geburt der Prinzessin wieder einmal jährte, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als das Wesen der Pferde zu ergründen. Dieser Wunsch war so anders, als alles was sie bisher verlangte, dass die Aufregung diesmal besonders groß war und der seelige Vater gab sofort in Auftrag, dass neue Stallungen errichtet werden sollten. Es dauerte nur wenige Wochen, viele Handwerker versammelten sich sofort freiwillig der Prinzessin zu Diensten zu sein, bis mehrere Gebäude, ansehnliche Ställe, ein Reitplatz, ein Raum für die Fohlen und sogar eine Rennbahn gebaut waren. Schon sechs Wochen nach dem Geburtstag konnte der König seine Tochter durch die neu erbauten Hallen führen, ihr die stattlichen Tiere zeigen, die er eigens erworben hatte, und ihr mehrere Reitlehrer bekannt machen, die sich ohne Zögern ihrem Dienst beim König verschrieben hatten. Die Prinzessin schritt durch die Gebäude, äußerte ihr wohlgefallen und nur selten Kritik und nahm dankbar das Geschenk an, welches nicht nur vom Vater, sondern durch die viele Arbeit vor allem von den Bewohnern des Königreiches hergegeben ward.

Unter der Führung der Reitlehrer lernte sie alsbald zu verstehen, welche Bedürfnisse die Pferde haben und ohne Zögern übernahm sie Aufgaben wie das Reinigen der Ställe, die einer Königin zwar nicht würdig, für die Tiere aber unabdingbar waren. Nach kurzer Zeit kümmerte sie sich selbst um den Einkauf von Stroh und Weizen und erwarb einige Fähigkeiten, gute von schlechter Ware zu trennen und angemessene Preise zu zahlen. All dies erfüllte den Vater mit Stolz, obwohl er es lieber gesehen hätte, die Prinzessin hätte sich nicht mit so niederen Arbeiten wie dem Mistschaufeln beschäftigt. Aber da sie nun einmal seine einzige Tochter war, ließ er es zu und überwand seine Widerstände, war es doch um der Wünsche seiner Tochter willens notwendig.

Tatsächlich entwickelte die Prinzessin innerhalb kürzester Zeit ein Gespür für die verschiedenen Charaktere der Tiere. Je nach Stimmung wählte sie ein Pferd, mit dem sie neues Gelände erkundete oder eines, mit dem sie wie im Flug durch die Landschaft gallopieren konnte, um das Gefühl der Freiheit mit dem Gefühl der Verbundenheit zum Tier zu kombinieren. Bald schon konnten ihr die Lehrer nichts mehr beibringen, stattdessen begannen sie, von ihr zu lernen.

Die Prinzessin konnte Pferde nun so gut zu verstehen, dass sie ein neues Tier, das ihr zum nächsten Geburtstag geschenkt wurde nur kurz zu mustern brauchte, um zu wissen, dass dieses Tier nicht willens war, sich von ihr beherrschen zu lassen. Das ärgerte die Prinzessin maßlos. Ihrer Wut wurde aller möglicher Ausdruck verliehen: die Reitlehrer wurden davon gejagt, der treue Kammerdiener der sie von Klein auf kannte ertrug eine Sterilisation, Köche wurden ausgetauscht weil sie keinerlei schmackhafte Speisen mehr zubereiten konnten; kurz: die Prinzessin wütete und selbst der Vater, der stets seine Tochter in den Himmel gehoben hatte konnte nicht umhin, ihr Verhalten zu mißbilligen. - Freilich tat er das nicht öffentlich, alle Schmach ertrug er wortlos, konnte sich aber auch nicht finden, seiner Tochter zu begegnen um ihr die Stirn zu zeigen, zu sehr war er ihrer Liebe hörig.

Die Prinzessin, die ihren Tagesablauf immer mehr um die Pferde und deren Bedürfnisse strukturiert hatte, konnte es nicht lassen, die Ställe zu besuchen. Immer wenn sie am Gatter des geschenkten Pferdes vorbei kam, konnte sie nur mit Hass auf das Tier blicken und während sie das Pferd immer abgestossener und angewiederter ansah, schien es immer stattlicher, immer stolzer und immer schöner zu werden. Und in gleichem Maße, in dem das Pferd an Wert gewann stieg der Prinzessin die Ablehnung des Tieres. Bald schon wünschte sie, das Wesen tot zu sehen, noch mehr aber wünschte sie, das Tier besiegt zu wissen.

Vor ihrem Zimmer wusste die Prinzessin des abends immer zwei Diener und kannte daher nur begrenzte Möglichkeiten, sich der Kontrolle anderer zu entziehen. Deshalb lud sie eines Abends beide Diener mit einer Aufgabe in ihre Räume, um sie zu beschäftigen. Als die Diener die ihnen zugewiesene Arbeit erledigt hatten, verlangte die Prinzessin ihr beim Trunk des Weines zu Gast zu sein; Gesellschaft hätte sie nötig. Dabei war sie so vollkommen in ihrer Art, dass beide bereitwillig ein Glas zum Munde führten, während sie sebst ihre Kehle mit harmlosem Wasser benetzte. Die Eunuchen waren es nicht gewohnt Wein zu sich zu nehmen und schon bald lehnten sie sich bettschwer zurück, während die Prinzessin noch immer wachen Gemütes war. Sobald sie die beiden eingeschlafen wusste brach sie auf zum Stall.

Als sie das Gatter des geliebt-gehassten Pferdes betrat, stand dieses auf und präsentierte sich in seiner gesamten Größe. Die dunkle Mähne des Pferdes vor einem Braun, das vor leben nur so funkelte weckte eine Phantasie in der Prinzessin, die sie sich nur schwer eingestehen konnte: Wie sie - in den Sonnenuntergang hinein - auf diesem Pferd davon ritt - und nie wieder gesehen ward. Aber noch stand dieses Pferd neben ihr, überragte sie und war nicht bezwungen. Die alte Wut der Prinzessin war noch lebendig und sie trat vor die Augen des Pferdes und sagte zu ihm: „Ich werde dich ausreiten und du wirst mir gehorchen!“ und ohne es zu merken hatte sie ihren Zeigefinger erhoben und wie ein alter, besserwißriger Hochschullehrer damit vor der Nase des Tieres herumgewedelt. Alsdann schnappte sie sich ein Zaumzeug und legte es dem Tier an, was dieses bereitwillig ertrug.

Die Prinzessin führte das Pferd - ein wenig stolz - doch immer noch auch mit Haß erfüllt aus dem Stall heraus. Aber sie wußte sich sicher, das Pferd gezäumt zu haben und deshalb drehte sie ihm auch den Rücken zu. Als sie über die Weide blickte, die sich vor dem Stall auftat, bekam sie Lust, mit dem Pferd zusammen dort zu grasen und sie ging auf die Weide zu. Sie öffnete den Zaun und führte das Pferd auf das Grün, ohne es loszulassen oder den Zaun zu schließen. Sie erlaubte dem Pferd zu Grasen. Unterdessen durfte es jedoch nur wenige Büschel aus dem fruchtbaren Boden reißen bevor die Prinzessin den Wink zum Aufbruch gab und das Tier aus der Weide herausführte. Sie führte es einen Feldweg hinunter von dem sie wusste, dass alle Pferde dort entlang geführt wurden und dass dieser Pfad dem Pferd vertraut sein musste. Längst hatte sie begonnen, weil sie so stolz voran schritt, das Gefühl für das Pferd zu verlieren; aber auch zu sich selbst wusste sie nicht mehr, wer sie war. War sie soeben noch so stolz gewesen, das Tier zu dominieren, glaubte sie sich jetzt in solcher Sicherheit, dass es sie verlangte, dieser Situation überdrüssig zu werden.

(Deshalb, und aus keinem anderen Grund, deshalb, begann sie Vernachlässigung zu üben. Und wenn man der Geschichte einen traurigen Ausgang widmen will, so sollte man es jetzt tun!) (Aber ein trauriger Ausgang ist etwas leichtes! Der gehört nicht an diese Stelle! Viel besser wäre ein fröhlicher Ausgang. Aber will ich mir die ganze Story ruinieren, indem ich an einer solch dramatischen Stelle ein Happy End erzeuge?)

Schon hatte sich der Haß zum Tier bereitwillig in Liebe gewandelt. Ja, was sie bislang an diesem Tier abstossend, arrogant, sogar als verabscheuenswürdig befunden hatte, war plötzlich das, worauf sie nicht eine Minute länger verzichten konnte: die Bindung zu diesem Tier war unverkennbar! Und wenn sie nicht schon immer eine Einheit gebildet hätten, dann nur deshalb, weil das Schicksal sie hatte bis zu diesem Zeitpunkt warten lassen! Und so ging die Prinzessin einige Schritte in die Heide. Sie führte den geliebten Gaul in ein Feuchtgebiet, in dem sie selbst wenige Zentimeter, das viel schwerere Tier aber schon um einige Zentimeter tief im Boden versank. Eine Weile lief sie den Rand des Feuchtgebietes entlang, wohl darauf achten, dass sie es nicht verließ. Sodann änderte sie allmählich die Richtung und lief immer tiefer in die Feuchte hinein, führte das Tier an kurzem Zügel und zwang es dazu, immer größere Kraftanstrengung auf sich zu nehmen, wobei die Prinzessin sich selbst nicht schonte. Als das Pferd bei jedem Schritt weit über die Knöchel im Boden versank, hielt die Prinzessin ein, schwang sich auf den Rücken des Tieres und setzte es langsam in Bewegung. Das Pferd folgte streng den Befehlen seiner Herrin und plötzlich funktionierten beide als Einheit. Allein ein kleiner Rest von Wut bestimmte die Prinzessin noch immer und nachdem die Reiterin das Pferd drei Meilen in eben diesem Feuchtgebiet geritten hatte und sich beim Tier noch keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigten, begann sie das Tier noch tiefer in das Nass hineinzuführen, dorthin, wo der Wasserstand immer höher wurde. Und als auch diese Aufgabe vom Tier mit Bravour bestanden worden war ward die Prinzessin leichtsinnig, übermütig und sogar etwas unzufrieden und lies das Pferd schneller laufen. Und als es schneller lief und schneller lief und nicht langsamer wurde musste es noch tiefer in das Wasser hinein. Und als es tiefer und tiefer wurde, dort, wo schon die ersten Seerosen blühten und das Pferd mit unbegrenztem Eifer dahin lief, kam es unvermittelt zum Sturz. Der rechte Vorderlauf des Tieres knickte um und aus zügigem Lauf fiel es vornüber. Das Pferd klemmte der Prinzessin das rechte Bein ein und ihr Oberkörper schlug hart gegen den aufgeweichten Boden. Nur einen Augenblick später rollte das Pferd über die Prinzessin und begrub ihren Kopf unter Wasser. Die Panik, die sie verspürte, konnte nicht aus ihr heraus, denn so sehr sie sich auch mühte: sie konnte nie wieder einen Finger bewegen.

2008/09/11

'One'

muss mal eben den songtext von cashs coverversion von one reinstellen:

Is it getting better
Or do you feel the same
Will it make it easier on you now
You´ve got someone to blame

You said one love one life
When its one need in the night
One love we get to share it
It leaves you baby if you dont care for it

Did i disappoint you
Or leave a bad taste in your mouth
You act like you never had love
And you want me to go without

Well its too late tonight
To drag the past out into the light
We're one but we're not the same
We get to carry each other Carry each other

One

Have you come here for forgivness
Have you come to raise the dead
Have you come here to play jesus
To the lepors in your head

Did i ask too much more than a lot
You gave me nothing now its all i got
We're one but we're not the same
Well we hurt each other and we're doin it again

You said love is a temple
Love the higher law
Love is a temple
Love the higher law
You ask me to enter
But then you make me crawl
And i cant be holdin on
To what you´ve got
When all you´ve got is hurt

One love one blood one life
You´ve got to do what you should
One life with each other
Sister Brothers

One life but we're not the same
We get to carry each other
Carry each other
One
One
One
One
One

Rucksack

Gestern habe ich mir einen Rucksack gekauft. Habe mich für ein Modell von Lowealpine entschieden und dafür ordentlich Kohle bei Der Aussteiger gelassen. Aber die Beratung war nett, wenn auch der Typ sich nicht so richtig ins Zeug gelegt hat.

Was meine schon früher beschriebene Kommunikation betrifft gab es einen Email-Tausch, der, ich fürchte es, am Ende noch trauriger gemacht hat. Aber es tat mir auch gut, endlich wieder etwas zu hören. Ich hoffe sehr, dass da noch mehr geht, aber es braucht Zeit. Jetzt werde ich wohl die Mail noch zehn mal lesen, auf die Goldwaage legen, meine Antwort überprüfen auf alle Möglichkeiten und mich am Ende vielleicht ärgern, dass ich schon wieder so offensiv war. Aber das ist nichts mehr für heute! Heute bin ich allein.
Glücklicherweise kann ich ab morgen wieder arbeiten gehen. Beim Arbeiten funktionieren die Dinge, man hat zu tun, kommt nicht ins Grübeln weil andere Sachen wichtiger sind und dann ist der Feierabend ja auch nur kurz. Denn bald schon muss man schlafen um am nächsten Tag wieder schaffen zu können.

Wenn ich mir das alles recht überlege, kriege ich grad ein wenig Schiss, was ich in all der Zeit allein anfangen soll, die ich vielleicht in Down Under vor mir habe. Hier gelingt es mir ja, mich irgendwie abzulenken von den Dingen: da kann man mal einen Tag im Internet vergeuden, etwas draussen herum laufen, mal was einkaufen gehen, Leute anrufen oder besuchen oder zu Besuch bekommen; ich bin selten gezwungen, allein zu sein. Und das, obwohl ich mir schon immer Freiräume schaffe: wenn ich es nicht aushalten kann, kann ich irgendetwas tun. Aber ich mache ja diese Reise auch deshalb, um nicht weglaufen zu können. Um mich mir selbst und der ganzen Scheiße die ich bin auszusetzen. Na mal sehen, was das bringen wird. Vielleicht lerne ich wieder, einen Sonnenuntergang zu betrachten. Und zu vermissen.

Was gibt meine Australien-To-Do-Liste noch her:
  • Krankenversicherung (DKV) abschließen
  • MP3-Player besorgen
  • Unterstellmöglichkeiten für mein Gerümpel abchecken und fixieren und natürlich irgendwann das Zeug dorthin bringen, wobei ich auf Unterstützung zähle, die ich noch nicht mal angemeldet habe
  • Wohnung aufpeppen zur Übergabe, vielleicht doch noch einen Nachmieter suchen und aus der Bude locker rauskommen
  • Leute besuchen vor Abreise (da stehen einige auf dem Programm und P. ist dabei!)
  • Karre loswerden
So richtig viel ist gar nicht mehr zu tun und es hat bis Ende Oktober ja noch eine ganze Weile.

2008/09/09

Digicam

Gestern habe ich mir endlich die vielbeschworene Digicam gekauft und hoffe, nun auch ein Produkt gewählt zu haben, was eine Weile durchhält und mit dem ich schöne Bildchen aus Australien schicken kann. Ich stelle noch eine Kostprobe von einem Fototestlauf ein, wofür ich mir extra ein ganz besonderes Motiv gesucht habe: unser schönes Wohnzimmer. Sieht auf den Bildern - logisch - viel übler aus, als es in Wirklichkeit ist!



ich hoffe es gefällt!

2008/09/07

am ende des tages...

habe ich das gefühl, mich wiederholen zu müssen. ich glaube, alles, was im leben relevant ist, hat jeder schon einmal gesagt und gesagt bekommen. das soll niemanden davon abhalten, die wesentlichen dinge noch einmal zu sagen oder zu hören.

wir werden alle sterben! dieser ausdruck zaubert den meisten leuten die ich kenne keinerlei verwunderung ins gesicht. auch mir nicht wesentlich. wenn ich den absatz begonnen hätte mit: 'du musst sterben', was auch ein zitat aus fight club ist, wäre es vielleicht eindrucksvoller gewesen. aber wem soll ich das an den kopf werfen? am ehesten kann ich noch sagen: ich muss sterben. es gibt also keinen grund, der mich davon abhalten kann, mein leben zu leben - und das möglichst bevor ich ins gras beiße und für immer und ewig von diesem planeten verschwinde. dann kann ich mich fragen, wie oft ich mein leben tatsächlich lebe. wer kann das schon beantworten. irgendwie lebe ich mein leben doch immer. aber die eigentliche frage verbirgt sich dahinter, nämlich die frage, wie ich mein leben als leben definiere. es gibt viele situationen, die mir zwar spielraum lassen, aber so abgegrenzte pfade darbieten, dass ich quasi das gefühl habe, nicht wählen zu können. das irre ist, dass ich immer wählen kann, wie immer die zukunft aussehen mag. und, dass ich auch immer wähle. ich wähle, das weiter zu machen, was ich bisher gemacht habe. oder ich wähle, etwas neues zu tun. nur, entscheide ich mich vorsätzlich für das eine oder andere und inwieweit lasse ich mich dabei treiben? inwieweit wähle ich dinge wirklich? und, in anbetracht meiner endlichkeit: ist es richtig, dinge zu empfangen, ohne sie zu wählen? dieses große spiel, das sich leben schimpft. und welches ohne ankündigung kippen, sich verändern, mich ermorden, mich erniedrigen, mich jubeljauchzen, mich eine situation ewig fortsetzen wollen - machen kann; was für eine rolle habe ich in diesem riesigen spiel? mir kommt es so vor, als sind das alles pubertäre fragen, die ich auch alle schon einmal gewälzt habe, dennoch stehen sie vor mir und sind so aktuell wie nie. oder irre ich mich: ist es gar kein spiel? - was aber ist es dann? - und, natürlich gibt es, selbst wenn ich permanent am wählen bin, dinge, die mir zufallen. aber was man fängt hängt ja bekanntlich vom fokus ab! kann ich denn dinge sehen, die auf mich zufallen, wenn ich nicht bereit mich dafür oder dagegen zu entscheiden? oder sind das die vielen, vielen verpassten chancen?

ich wünschte, ich könnte irgendwie festsetzen, dass ich mein leben selbst gestalte, dass ich mir dinge vorsätzlich reinziehe, nicht, dass sich dinge entwickeln die mich tangieren. aber ich habe nicht die geringste ahnung, wie ich das definieren kann. eine frage, die mich genauso lange beschäftigt wie die oben, ist, wie kann ich mich für etwas entscheiden, wo ich mich doch gleichzeitig mit der entscheidung für etwas gegen viele andere dinge entscheide. diese frage ist so alt, dass es mich schon fast langweilt, sie noch einmal aufzuschreiben. aber eine antwort könnte sein: probiere was du bekommst, wenn du dich für etwas entscheidest und frage später, was du verloren hast. ob das nun wirklich besser ist vermag ich noch nicht zu sagen.

nach langer zeit, nämlich fast einem monat, habe ich geweint. geschluchzt und geheult wie ein schlosshund und dabei habe ich gedacht: 'ich bin untröstlich' und für eine gute halbe stunde war ich das auch. das hat mir so gut getan und war gleichzeitig so vernichtend!
aber das hilft mir nichts. ich habe einen weg eingeschlagen und inzwischen bin ich entschlossen ihn zu gehen. (während ich das schreibe könnte ich mich selbst auslachen; wie mir die brust anschwillt...) - ich will aufhören solche dinge zu sagen. überhaupt muss ich aufhören, dinge zu sagen! bislang habe ich von den dingen, von denen ich gesprochen habe, noch das wenigste gemacht.

was will ich unbedingt noch erlebt haben, bevor ich sterbe? (und das kann schon heute sein.)

musiktipp: brahms / sonaten_für_violine_und_klavier

2008/09/05

Es war einmal

eine kleine Biene. Die war im Auftrag ihres Nestes unterwegs, um vielen leckeren Nektar zu sammeln, damit das ganze Bienenvolk und vor allem die Kinder satt werden. Dafür musste eine Unmenge von Blüten angeflogen, abgeerntet und die reiche Saat schließlich nach Hause gebracht werden. Unsere kleine Biene war ein lustiger Zeitgenosse, sie summte, während sie von der einen Blüte zur anderen flog, naschte nur gelegentlich mal ein Häppchen, denn ihre Aufgabe war ja, so viel wie möglich davon nach Hause zu bringen, und wenn sie eine besonders große Wiese gefunden hatte wo viele gelbe Dotterblumen standen, dann zeigte sie den anderen den Weg.

Eines Tages jedoch, sie war früh ausgeflogen um neue Jagdgründe zu erschließen, ergab es sich, dass sie an einem Baum vorbei flog, der so einen eigenartigen Geruch hatte, dass sie ihre Aufgabe kurz vergaß und sich den Baum näher ansehen wollte. Als sie ihm näher kam, wurde ihr etwas mulmig: sie konnte ja nicht wissen, was sie finden würde. Es konnte dort ein anderes Bienenvolk geben und dann wäre sie ungebeten und müsste vielleicht um ihr Leben fliegen. Sie hatte auch Legenden gehört, wonach es Raumschiffe geben sollte, die sich so verkleideten, als seien sie Bienen, in Wirklichkeit waren sie aber Killermaschinen, die jedes Nest ausräubern und zerstören wollten. Es konnte auch sein, dass dort eine einsame Bienenkönigin saß und weinte, weil sie ihr Volk verloren hatte. Dann konnte sie möglicherweise als großen Fund die fremde Königin in ihr Nest bringen, wo man sie augenblicklich zerfleischen würde. Ach, es gab so viele Dinge, die dort bei diesem Baum waren, oder zumindest sein könnten, dass unserer kleinen Biene ganz schwindelig wurde und sie sogar ein wenig Angst hatte. Aber sie flog weiter darauf zu, jetzt war nicht der Zeitpunkt, feige zu sein! Dabei hatte sie doch einiges hinter sich gelassen und wenn sie einem ungewissen Ende entgegenflog, könnte es sein, dass sie nie wieder irgendetwas tun könnte, um den anderen zu sagen, was geschehen sei.

Da unsere kleine Biene kein Feigling war, wohl aber vorsichtig, schwang sie sich beim näherkommen in bedeutende Höhe, so dass andere Nektarsucher weit unter ihr flogen und sie wahrscheinlich nicht bemerkt hätten. Auch konnte sie so den Baum von weiter oben einsehen, denn der Geruch kam nicht vom Stamm, sondern aus der Krone. Sie konnte schon einzelne Blätter unterscheiden und nun war es soweit: sie musste in die Blätter hineinfliegen. Mühsam hangelte sie sich durch das dichte Laub und jetzt war sie fast betäubt von Geruch, der sie anzog, der sie nicht mehr loslies. Als sie den Stamm erreichte, konnte sie die Sonne sehen, die eigenartig zurückgeworfen wurde, ganz anders, als das bei einer Pfütze wäre. Hier war die Sonne irgendwie gelber und schwerfälliger und unsere kleine Biene, die das fliegen in so großer Höhe nicht gewohnt war, sie musste ihre Flügel viel schneller bewegen als sonst, musste dringend irgendwo eine Pause machen, wollte sich aber nicht in diese völlig unbekannte Masse setzen. Nach einigem Suchen fand sie einen guten Platz, an dem sie ausruhen konnte, gleichzeitig aber nur wenige Fußschritte von diesem Zeug entfernt war, das sie längst als Quelle für den Geruch ausgemacht hatte.

Ein Tröpfchen Wasser fand sich nicht weit weg von ihr, und nach dem anstrengenden Flug fand sie es nur richtig, erfrischt und mit neuen Gedanken an ihren Fund heran zu treten. Ein wenig planschen, dann fühlte sie sich sauber und erholt und konnte sich nun dem widmen, was sie doch hier hergeführt hatte. Vorsichtig berührte sie die Masse die sich ähnlich wie Honig anfühlte. Aber Honig war etwas leichter und glitt ihr mühelos über die Zunge, während das hier an der Oberfläche etwas hart zu sein schien. Mit ihrer Labia bohrte sie sich in die Masse und sog etwas an. Nie zuvor hatte sie so etwas gekostet und wenn sie ehrlich sein sollte, schmeckte es nicht unbedingt umwerfend aber sie spürte, dass es alle nötigen Nährstoffe enthielt, die eine Biene brauchte. Sie hatte genug gefunden, nun musste sie aufbrechen und ihrer Bande bescheid sagen: hier gab es was zu holen. So einen Fund hatte noch nie zuvor jemand gemacht. Als sie aufflog schien es ihr am leichtesten, nach oben durch das Blätterdach zu entkommen, sie musste ja auch noch die genaue Orientierung bekommen. Sie flog den Stamm nach oben und dann sah sie, dass der Baum gespalten war. Vielleicht war daher der verkohlte Geruch gekommen, der sie letzte Nacht geweckt hatte, als es regnete und fürchterlich gekracht und gedonnert hatte.

Unsere Biene flog zurück in ihr Nest, gab die Kostprobe ab, die sie mitgebracht hatte und unterrichtete die anderen, wohin sie fliegen müssten, um viel, viel mehr von diesem Harz zu beschaffen. Auch sie musste weiterhin jeden Tag ihre Arbeit verrichten und niemand hat ihr jemals gedankt, dass sie so viele Vorräte für ihr Nest gefunden hatte, dass sogar ganz viele Menschen davon satt geworden sind.





songtipp: muse/knights_of_cydonia

2008/09/04

am ende des tages...

heute war wieder einmal einer dieser: nichts-erwarten tage, die dann doch noch einige überraschungen bergen. meine vorstellung waren völlig andere, als letztlich draus geworden ist. aber ich war auch nicht in der lage, dinge großartig zu wollen. nach einigen anstrengenden und einigen nicht so anstrengenden arbeitstagen hatte ich mir einen tag frei verdient und habe als erstes ausgeschlafen. sämtliche träume konnte ich nach dem aufwachen im traum sein lassen.

björn und klaus waren da, die sich für die wohnung interessieren und bislang für meine begriffe die beste nachfolge-wg darstellen.
abends waren wir beim quatschen und viele themen wurden angesprochen wobei sich ungezwungen, je nach bedarf, dem einen thema länger, dem anderen kürzer gewidmet wurde.

ein freund kam noch zu besuch und es war sehr nett, naheliegende, persönliche dinge zumindest noch mal anzusprechen, teilweise etwas auszuführen und auch dabei zwanglos zu bleiben und nicht unnötig am einen thema festzuhalten oder ein anderes zwangsläufig haben zu müssen. damit habe ich, sozusagen als krönung eines nicht-erwarten tages, noch einige themen gefunden, über die ich etwas nachdenken kann und die sich aus verschiedenen perspektiven einsehen lassen. das ist gut, sonst wäre der tag wohlmöglich völlig sinnlos verendet, abgesehen davon, dass ich mich einfach mal richtig ausgeschlafen habe.

naja, zu guter letzt werde ich mir jetzt wohl doch noch, nun halt allein, "eh mann, wo ist mein auto" reinziehen oder zumindest gucken, ob ich das will. ich stelle dazu mal keinen link rein, weil ich niemandem zumuten möchte, sich so einen schwachsinn ins hirn zu schrauben.

update: ich musste nach einer weile mit dem film aufhören, weil er nicht mehr lustig war...

2008/09/01

am ende des tages...

ist das leben nicht zu ende, auch wenn es mir oft so erscheinen mag. als nachtmensch muss ich oft auf den beginn des nächsten tages warten, nur um zu wissen, dass das leben weitergeht. dann kann ich beruhigt schlafen.

gestern war ein frostiger tag, innere kälte, die sich auch durch heißes duschen nicht austreiben lassen wollte. und emotionell teilnahmsvoll, wie meine freundin katja nun einmal ist, muss ich mir noch sowas anhören: 'nun, und dir war kalt... gestern? einsamkeit? wieviel frühstücke hast du p. sonntags allein frühstücken lassen (...) ohne das es nötig gewesen wäre? (...) es ist gut dass du es spürst - was auch immer, dass es gut war - was war und es spürst...' ja, du hast völlig recht: es ist gut, dass ich es spüre und du kannst dir sicher sein, dass ich weiß, dass es auch gut war. fotos habe ich geblättert, vermissen geübt und mit mir gerungen, die kommunikationspause zu beenden. und sicher kann man sich auch sein, dass dies nicht zum ersten mal, wohl auch nicht zum letzten mal passiert ist.
was mir im laufe der zeit abhanden gekommen war, ist die erinnerung an die momente, die ich bei anderen paaren so gern beobachte: zeit füreinander, in der sie sich zurückziehen und zusammengekuschelt einander genügen. aber dann sind sie auch immer so schnell vorbei. und manchmal ist es ja auch großartig, sich wieder voneinander losreißen zu können und andere dinge zu tun, freiheit zu spüren, selbst mit sich zu sein.
sich selbst auf jemand anderen auszudehnen und sich gleichzeitig in die ausdehnung eines anderen einbezogen zu wissen und dann wieder fuchtelnd und wedelnd diesen bereich zu verlassen: ist das nicht der zwiespalt jeder beziehung? und wie definieren sich die pole zueinander, wann ist der richtige platz für was? kann kommunikation wirklich helfen, wenn sie die dinge letztlich doch nur zu rechtfertigen sucht, die man aus gefühlen heraus wählt? gehen oder bleiben, bleiben oder gehen?
und jetzt flüchten, nur um diesem frösteln, dem alleinsein zu entgehen? was hat das mit meinem gegenüber zu tun? wo ist mein gegenüber? deshalb: aushalten! dann ist es eben kalt! wer fragt schon in hundert jahren, wie es mir heute geht? am tag von p.'s abreise musste ich noch einen teil der rocky horror picture show im tv sehen. so ziemlich als letzter satz ist mir in erinnerung geblieben: ... und wir sind alle nur insekten.
genauso habe ich mich gefühlt!

und dann bleibt ja noch der job als haltgebendes element. funktioniert immer noch recht gut und ein wenig kann ich nachvollziehen, dass menschen, die keine arbeit haben motivation verlieren, denn sie sorgt für beschäftigung, terminplanung, abwechslung und dient als gegenstand zum frustrationsauf- und abbau. wie es sein wird, nicht zu arbeiten, muss ich ja erst noch und wieder neu probieren und erfahren.
und im job gibt es auch menschen. auch hier findet sich halt. auch wenn es schwer ist, genau zu definieren, wie weit man berufliches und persönliches miteinander verstrickt. glücklicherweise arbeite ich in einem großen unternehmen und das auch schon eine ganze weile. da bilden sich soziale beziehungen, die plötzlich die chance haben, sich in den privatbereich auszudehnen und dies vielleicht auch überdauern, wenn die verbindung über den job wegfällt. warum nicht hier gestalten, warum nicht damit genug haben?

wozu überhaupt immer dieser ganze beziehungsquatsch?

linktipp: Kafka, Ein Hungerkünstler oder vorlesen lassen: hier

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