eine grosse Familie, die zaehlte ueber 120 Mitglieder. Einstmals war die Familie sehr reich gewesen; das war zu einer Zeit, als sie noch nicht zu so beschaulicher Groesse angewachsen war. Damals hatte das Land ausgereicht, alle zu beschaeftigen und satt zu bekommen. Doch dann kamen viele Kinder und Kindeskinder und alle wurden nach Kraeften geliebt und herangezogen und durch Heirat kamen neue Verwandte hinzu und der Acker reichte nicht laenger, alle zu ernaehren. Die ersten begannen, den Hof zu verlassen und der Platz, zu dem viele Jahre immer mehr Menschen gekommen waren, begann langsam aber stetig auszubluten und zu verarmen. Niemand konnte und niemand wollte diesen Vorgang aufhalten. Zuletzt lebten nur noch wenige Menschen auf dem Hof, der nicht mehr genuegend abwarf, auch nur diese wenigen Menschen satt und zufrieden zu machen. Irgendwie, unbemerkt, hatten sich die Zeiten veraendert und es war der Familie nicht gelungen, sich an die neue Situation anzupassen und gleichzeitig als Verbund weiter zu existieren.
Im Brunnen im Innenhof, so besagte eine alte Geschichte, liege ein Schatz vergraben, aber bislang hatte sich noch niemand bereit gefunden, in den Brunnen zu steigen und nach dem Schatze zu suchen. Das Wasser war sehr tief: wenn man den Eimer mit einigen Steinen fuellte und ihn bis auf den Grund hinunter lassen wollte, so reichte das Seil nicht aus, den Boden zu erreichen.
Eines Tages kam ein junger Bursche des Weges, seines Zeichens ein Zimmermann auf Wanderschaft. Der sah von weitem schon, dass das Dach des Hauses einer Reparatur beduerfe und wollte seine Dienste anbieten. Allein, der Hausherr, ein inzwischen ergrauter Greis von vielleicht 80 Jahren, hatte keine Entlohnung fuer den Handwerker bereit. So erzaehlte er ihm die alte Geschichte und erlaubte dem Zimmermann, den Brunnen nach dem Schatz abzusuchen, so er das Dach in Ordnung braechte. Gesagt, getan. Der fleissige Bub reparierte den Schaden und sobald er damit fertig war machte er sich daran, eine Loesung fuer das Heben des vermeintlichen Schatzes zu finden. Aus mehreren Trinkschlaeuschen bildete er eine Luftleitung und ein Eimer sollte ihm als Taucherglocke dienen. Er baute aus Hanfschnur auch eine Leiter, die tiefer war als der Wassereimer jemals gelangt war, um daran hinab zu steigen. Als er seine Vorbereitungen abgeschlossen hatte, kamen die restlichen Bewohner des Hauses zusammen, um den Vorgang zu beobachten und vor allem um zu erfahren, ob es den Schatz denn nun gaebe oder nicht. Allein, der Taucher stieg in den Brunnen, nutzte die Leiter um zum Grunde zu gelangen, das Luftseil wurde ihm nachgereicht und wie er tiefer und tiefer kam, so begann es um ihn herum zu leuchten und zu scheinen. Die Farben die er sah wurden bunter und bunter und je weiter er hinabgelangte, desto mehr Farben und Formen, ja Muster zeigten sich um ihn herum. Weit war er vom Grund entfernt, als die Leiter endete, als durch den Luftschlauch kaum noch frischer Sauerstoff gelangte und er doch schon betaeubt war vom Glanz all der Lichter um ihn herum. Und wie er so auf der letzten Sprosse der Leiter stand, wusste er, dass er den Schatz wohl gefunden hatte, er selbst aber fuer immer verloren war.
1 Kommentar:
Was wollte uns der Author damit sagen? Vielleicht versteh ich's, wenn ich morgen wieder meinen Kopf benutzen kann.. heute ist er etwas dröge, weil Gabriel gerade in Berlin ist und wir die Verteidigung saufen mussten..
M.
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