Ich melde mich wiedereinmal aus Dongara, wo ich mich noch immer aufhalte. Bislang habe ich es noch nicht geschafft, nach Geraldton zu fahren; den einen Versuch, den ich gestartet hatte, musste ich canceln, da ich nach schwerer, schwerer Arbeit einfach breit war und den nachmittag mehr oder weniger schlafend zugebracht habe.
Denise und Graham Campbell, Bewohner der Campbell-Residenz und meine wwoofing-Eltern geniessen meine Anwesenheit. Leider sind sie beide durch gelegentliche Erschoepfungen manchmal nicht in der Lage, zu arbeiten. Also arbeite ich allein, was aber ganz angenehm ist, da ich dabei meine Musik hoeren kann. Zu tun ist das selbe, was ich schon in Rodewisch mitgemacht habe: Trockenbau. Nachdem wir neue Deckenbalken eingezogen haben, die eigentlich alte sind, die Ewigkeiten draussen herum lagen und natuerlich krumm und schief sind, haben wir metallene Stuetzstreben eingezogen, um die Gipskartonplatten halbwegs gerade zu fixieren. Das Arbeitstempo ist moerderisch gewesen - im Sinne von zu Tode langweilen. Charlie, ca. 53 Jahre, Zimmermann, und sein Gehilfe Georg, 70 Jahre verbrachten immer wieder Zeit mit Quatschen und Diskutieren und Smokos (Zigarettenpausen), Ueberlegungen welchen Teil der Gipskartonplatte man nun abschneiden muss usw. Graham ist dennoch ganz schoen ins Schwitzen gekommen und da er Z.n. zwei Herzinfarkten ist, habe ich gelegentlich eine weitere Kaffeepause initiiert, damit er sich etwas erholen kann. Die letzten drei Tage habe ich dann, wie gesagt, allein auf der Leiter zugebracht und Spachtelmasse in die Fugen geballert. Allerdings ist das noch nicht fertig, erneutes Schleifen und erneutes Spachteln steht an. Heute war Malcom, ein ca. 55jaehriger Elektriker hier und auf der Suche nach Kabeln und deren Ursprung haben wir wieder etliche Stunden vertroedelt. Natuerlich kann es mir am Ende egal sein, aber wenn man schon mal anfaengt zu arbeiten, ist es ja auch schoen, wenn man irgendwann fertig wird.
Ein Ausflug zum Bowlen, der australischen Version, war ziemlich interessant, ist erheblich anders als man es in Deutschland kennt, und ist natuerlich, wie im Prinzip jede Freizeitaktivitaet, mit Alkohol verbunden. Charlie und George haben ganz schoen zugeschlagen, wobei der unglaublich fitte 70jaehrige nach sieben Bier noch nicht den Hauch von Betrunkenheit gezeigt hat. Zugegeben, die Biere sind hier etwas kleiner, so um die 375 ml, aber immerhin.
Wie schon gesagt, ich denke, die Beiden sind ganz happy, dass ich hier bin. Und nachdem Hwang am Donnerstag abgehauen ist, habe ich das ganze Zimmer fuer mich allein. Am Wochenende habe ich dann die ersten vier 'Harry Potter'-Filme gesehen, der letzte ist leider nicht im Hause vorhanden. Ansonsten mache ich gerade nicht viel, die Hitze ist auch teilweise unausstehlich, und eigentlich geht es mir damit im Moment recht gut.
Inzwischen freue ich mich schon etwas, dann wieder zurueck in Deutschland zu sein und meine Leute zu sehen, andererseits sind die Temperaturen doch etwas abschreckend. Naja, wir werden sehen. Gruss.
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